Cento (Emilia-Romagna)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cento
Cento (Italien)
Cento (Italien)
Staat Italien
Region Emilia-Romagna
Provinz Ferrara (FE)
Lokale Bezeichnung Zänt
Koordinaten 44° 44′ N, 11° 17′ OKoordinaten: 44° 44′ 0″ N, 11° 17′ 0″ O
Höhe 15 m s.l.m.
Fläche 64 km²
Einwohner 35.228 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 44042
Vorwahl 051
ISTAT-Nummer 038004
Bezeichnung der Bewohner Centesi
Schutzpatron San Biagio Vescovo e Martire
Website Cento

Cento ist eine Stadt mit 35.228 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Ferrara in der Region Emilia-Romagna in Oberitalien.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cento liegt südwestlich von Ferrara im Grenzbereich der Provinzen Ferrara und Modena sowie der Metropolitanstadt Bologna. Die Entfernung von der Provinzhauptstadt Ferrara beträgt 34 Straßenkilometer.

Die Ursprünge Centos gehen auf sehr alte Ansiedlungen zurück. Seit 1250 unterstand die Stadt der Herrschaft der Bischöfe von Bologna. Im Jahr 1502 bewilligte Papst Alexander VI. Cento Alfonso d’Este als Mitgift für dessen Frau Lucrezia Borgia.

In Cento gilt noch heute das alte System der Partecipanza (auf Dialekt: Partazipanza) agraria, d. h. des landwirtschaftlichen Gesamthandseigentums, ein Eigentumsrecht, das im 11. Jahrhundert aus dem Erbzinsrecht der Bischöfe von Bologna und der Abtei von Nonantola hervorgegangen ist. Dabei handelt es sich um eine gemeinschaftliche Herrschaft, die als juristische Person staatlich anerkannt ist. Die Eigentumsform fußt auf Vorschriften, die Gesetzeskraft haben. Gemäß diesen Vorschriften steht bestimmten Personen und deren Abkömmlingen der Nießbrauch fortwährend zu. Cento ist heute ein Zentrum der automatisierten landwirtschaftlichen Produktion.

Cento ist der Geburtsort des Barockmalers Giovanni Francesco Barbieri, der im Volksmund il Guercino (der Schielende) genannt wird und der hier einen Großteil seines Lebens verbrachte. Eine Sammlung seiner Werke ist in der städtischen Pinakothek ausgestellt.

Eines der Todesopfer beim Erdbeben in Norditalien 2012 stammt aus Cento; unter anderem stürzte die Martin von Tours geweihte Kirche ein.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen FondTech betreibt im Ortsteil Casumaro eine große Windkanalanlage, die in der Vergangenheit von den Formel-1-Teams Benetton und Minardi sowie vom Ducati-Werksteam der MotoGP-Klasse genutzt wurde.[2][3]

Am 25. Mai 1995 endete die 12. Etappe des Giro d’Italia in Cento. Es gewann der Tscheche Ján Svorada.

Vom 14. bis 18. September 2005 fand in Cento die Europameisterschaft im Tauziehen statt.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cento hatte im Jahr 2006 insgesamt etwa 32.600 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Luftbild mit dem Kollegiatstift San Biagio
Das Innere des Kollegiatstiftes San Biagio
  • Kollegiatstift San Biagio, mit Gemälden von Guercino
  • Städtische Pinakothek (Pinacoteca Civica), mit Werken u. a. von Guercino.
  • Jährlicher Karneval
  • Piazza del Guercino
  • Festungsanlage
  • Schloss der Giovannina
  • Porta Pieve
  • Casa Panini
  • Stadttheater
  • Kirche Madonna del Rosario, mit Gemälden von Guercino.
  • Galerie für Moderne Kunst A. Bonzagni

Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Cento – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Maria Reyer, Franco Nugne: Ducati im Dallara-Windkanal: Fahrer werden durch Puppen ersetzt. www.motorsport-total.com, 15. Januar 2019, abgerufen am 23. April 2020.
  3. Wind Tunnel. www.fondtech.eu, abgerufen am 23. April 2020 (englisch).