Christoph Driessen

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Christoph Driessen im September 2020 im Kölner Rheinauhafen.

Christoph Driessen (* 1967 in Oberhausen) ist ein deutsch-niederländischer Journalist und Historiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Driessen wurde in Oberhausen als Kind eines niederländischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren und wuchs in Deutschland auf. Er studierte an der Universität Dortmund Journalistik und Geschichte und promovierte 1994 mit einer Arbeit über die Niederländische Ostindien-Kompanie. Ab 1993 war er Auslandskorrespondent in Den Haag, London und New York. Seit 2006 leitet er das Kölner Büro der Deutschen Presse-Agentur dpa.[1]

Driessen veröffentlichte 2009 die Monografie Geschichte der Niederlande – Von der Seemacht zum Trendland, die seither mehrfach in aktualisierter Fassung aufgelegt wurde. Darin behandelt er die Geschichte der Niederlande vom Aufstand gegen die Spanier im 16. Jahrhundert über das Goldene Zeitalter bis hin zur deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg und dem heutigen EU-Staat mit freiem Haschisch-Verkauf und Integrationsdebatte.

Mit seinem Buch Rembrandt und die Frauen legte Driessen eine Biografie der drei Frauen vor, mit denen der Maler Rembrandt zusammen war.

2018 veröffentlichte er die nach Verlagsangaben erste Gesamtdarstellung der belgischen Geschichte in deutscher Sprache.[2] Auch diese erschien in mehreren Auflagen. Darüber hinaus publizierte er Bücher zur Geschichte der Städte Amsterdam und Köln sowie 2020 einen historischen Roman über die Niederländische Ostindien-Kompanie.

Sechs Jahre Recherche gingen der Veröffentlichung des Sachbuchs Griff nach den Sternen – Die Geschichte der Europäischen Union im Jahr 2024 voraus.[3] Das Buch „schildert die Geschichte der EU von ihren Anfängen bis heute. Aber nicht als langen Text, sondern in kleinen Anekdoten, die an ganz unterschiedlichen Orten in Europa und darüber hinaus spielen“.[4] Die Süddeutsche Zeitung urteilte: „Wie nebenbei versteht der Leser die großen Linien, warum etwa das Bild von Briten und Franzosen auf das europäische Projekt von Anfang an so unterschiedlich war.“[4] Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung enthält das Buch eine Warnung: „Das, was so sorgfältig aufgebaut wurde, ist wieder in Gefahr.“[5] Die jüngsten Erfolge der Rechtspopulisten zeigten deutlich, dass „an der Rückabwicklung der Integration gearbeitet“ werde.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christoph Driessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte der Niederlande von Christoph Driessen (gebundenes Buch). 2020, ISBN 978-3-7917-2173-6 (verlag-pustet.de [abgerufen am 3. September 2020]).
  2. Kay Wagner: Buchkritik: Geschichte Belgiens – Die gespaltene Nation. Belgischer Rundfunk, 3. Dezember 2018, abgerufen am 3. September 2020 (deutsch).
  3. Eine Lesung wie ein Politthriller. Belgieninfo, 18. Mai 2024, abgerufen am 20. Mai 2024.
  4. a b Patient Europa. Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2024, abgerufen am 20. Mai 2024.
  5. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Mai 2024, abgerufen am 28. Mai 2024.