Georg Stahlhuth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Georg, Ludwig Georg und Eduard Stahlhuth

Georg Stahlhuth (* 14. November 1830 in Hildesheim; † 9. Februar 1913 vermutlich in Aachen) war ein deutscher Orgelbauer und Begründer der Orgelbauanstalt Georg Stahlhuth & Co m.b.H.

Er erlernte zunächst bei seinem Vater Wilhelm in Hildesheim das Orgelbauhandwerk in den Grundzügen und ging anschließend von 1849 bis 1853 bei Joseph Merklin in Brüssel in die Lehre. Danach machte er sich zunächst in Hildesheim selbständig, verlegte seine Orgelbauwerkstatt aber 1864 nach Burtscheid bei Aachen. Zusammen mit seinem Sohn Eduard errichtete er 170 Orgeln in Aachen und Umgebung, aber auch in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, England, Irland und Dänemark. Das Eigentümliche der Orgeln war ihre weiche romantische Intonation nach französischen und englischen Vorbildern. Da dieser Stil dem Geschmack der Zeit des Wiederaufbaus nach 1950 nicht mehr entsprach, wurden allerdings viele dieser Orgeln nicht erhalten, sondern durch Neubauten ersetzt. Sein Sohn konnte nach seinem Tod die Firma nur noch drei Jahre weiterführen, weil er schon 1916 starb, sein Enkelkind Ludwig war im Ersten Weltkrieg gefallen.

Die Firma Georg Stahlhuth Orgelbauanstalt existiert mit neuen Inhabern in Aachen weiter. Allerdings ist das Firmenarchiv mit den Werksräumen im Zweiten Weltkrieg beim letzten Fliegerangriff am 11. April 1944 untergegangen. Auch der damalige Geschäftsführer und seine Frau, die Brandwache hielten, kamen mit weiteren Mitarbeitern ums Leben.

Werke (unvollständig)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1873 Bedburg-Kirchherten St. Martinus (1494 Pfeifen)
1883 Duisburg (St. Josefskirche)
1886 Erkelenz-Keyenberg Heilig Kreuz 19 fast vollständig erhalten[1]
1887 Halle (Belgien) Basilika St. Martin III/P 39 2022 restauriert, in Originalzustand versetzt
1897 Lebach Heilige Dreifaltigkeit und St. Marien
II/P bis 1969, Prospekt erhalten
1898 Wuppertal-Beyenburg Klosterkirche St. Maria Magdalena
neues Werk in historischem Prospekt, 1970 durch Neubau ersetzt
1898 Erkelenz-Venrath St. Valentin
II/P Gehäuse der Stahlhuth-Orgel beim Neubau der Orgel 1991 wieder verwendet[2]
1899 Viersen St. Joseph
1900 Winzenburg Mariä Geburt II 16
1904 Lüdinghausen St. Felizitas
II/P 25 (Prospekt aus der Vorgänger-Orgel)[3]
1905 (?) Kirchenbollenbach (Idar-Oberstein) (Original wird restauriert)
1905 Wipperfürth-Agathaberg Pfarrkirche St. Agatha
1909 Essen-Werden St. Ludgerus-Basilika
(Prospekt weiter verwendet in neuer Klaisorgel von 1983)
1910 Glees Abteikirche Maria Laach III/P 66 (restauriert)
1912 Düdelingen/Luxemburg Pfarrkirche St. Martin
zusammen mit seinem Sohn Eduard Stahlhuth; siehe Orgel der Pfarrkirche St. Martin (Düdelingen)
1912 Erkelenz-Keyenberg Heilig Kreuz Abbau der Orgel von 1886 wegen Umbau und teilweisem Neubau der Kirche. 1914 auf der neu erbauten Empore wieder aufgebaut.[4]
1912 Ottmarsheim Klosterkirche
  • Die Düdelinger Kirche und ihre Stahlhuth-Orgel. Düdelingen, Luxemburg 2002 (Mit Beiträgen über Kirchenkunst, Orgelbau und Orgelmusik, sowie einer Monografie über die Orgelbauer Georg und Eduard Stahlhut).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Rainer Merkens, Hans-Josef Pisters: Pfarrkirche und Gemeinde. Heilig-Kreuz in Keyenberg von 714 bis 2014, Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V Bd. 28, Erkelenz 2014, S. 94 ff
  2. Pfarrarchiv Venrath, Handakte Orgelbau
  3. Kirchenmusik in St. Felizitas (www.kirchenmusik-felizitas.de). Abgerufen am 29. April 2017.
  4. Rainer Merkens, Hans-Josef Pisters: Pfarrkirche und Gemeinde. Heilig-Kreuz in Keyenberg von 714 bis 2014, Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e.V Bd. 28, Erkelenz 2014, S. 49 ff