Heinrich Arens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich Arens (* 1941) ist ein deutscher Unternehmer und ehemaliger Politiker der FDP.

Arens stammt aus Niedersachsen, ist ausgebildeter Jurist und zog 1990 nach Thüringen. Er führte in Erfurt ein Unternehmen für die wirtschaftliche Bewertung von Hotels, Großanlagen und Industriefirmen.[1]

Erst im Sommer 1998 begann Arens, sich aktiv in der Politik zu engagieren. Im März 1999 wurde er auf dem Thüringer FDP-Landesparteitag überraschend zum Landesvorsitzenden gewählt.[1] Auf dem FDP-Bundesparteitag 1999 wurde er Beisitzer im FDP-Bundesvorstand. Nach der Europawahl 1999 geriet er in die Schlagzeilen, als er aufgrund des schlechten Abschneidens der FDP als einziger Landesvorsitzender den Rücktritt ihres damaligen Bundesvorsitzenden Wolfgang Gerhardt forderte.[2]

Zur Landtagswahl in Thüringen am 12. September 1999 trat er als klarer Gegner einer möglichen rot-roten Koalition auf und sprach sich für eine Koalition seiner Partei mit der CDU aus.[1] Drei Tage vor der Wahl empfahl er mit einer persönlichen Erklärung den Wählern, die Zweitstimme der CDU zu geben, um damit eine Mehrheit aus SPD und PDS zu verhindern. Der damalige FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Gerhardt[2] und der damalige Generalsekretär Guido Westerwelle[3] zeigten für dieses Vorgehen kein Verständnis. Auf Wunsch Gerhardts leitete der Thüringer FDP-Landesverband am 10. September 1999, zwei Tage vor dem Wahltag, ein Parteiausschlussverfahren gegen Arens ein.[2] Die FDP kam bei der Wahl auf 1,1 Prozent der Stimmen. Daraufhin wurde Arens vom FDP-Landesvorstand von seinen Aufgaben als Landesvorsitzender entbunden, erwirkte jedoch beim Amtsgericht Erfurt eine einstweilige Verfügung gegen diese Entscheidung, so dass für den 9. November 1999 ein FDP-Sonderparteitag einberufen wurde.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Nicole Adolph: Porträt: Heinrich Arens (FDP): Streitbarer Liberaler. In: SPIEGEL ONLINE. 3. September 1999, abgerufen am 11. November 2016.
  2. a b c Andrea Hentschel/Albert Funk: Die FDP hat zum Wahlkampfschluss doch noch Schlagzeilen gemacht: Ihr Spitzenkandidat ruft zur Wahl der CDU auf. Der Tagesspiegel, 10. September 1999, abgerufen am 11. November 2016.
  3. Erfurt: FDP-Chef löst mit Empfehlung für CDU Eklat aus: - WELT. In: DIE WELT. Abgerufen am 11. November 2016.
  4. Heinrich Arens (FDP) empfahl vor der Wahl die CDU: Ein "Verräter" stellt sich in Thüringen zur Wiederwahl. Berliner Zeitung, 5. November 1999, abgerufen am 11. November 2016.