Industrie- und Handelskammer zu Coburg

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Palais Edinburgh

Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg ist die Industrie- und Handelskammer für Stadt und Landkreis Coburg. Sitz der IHK ist das Edinburgh-Palais. Mit 8000 angeschlossenen Unternehmen und etwa 40 Mitarbeitern (2021) ist die IHK Coburg eine der kleinsten IHKn in Deutschland.

Mit dem Gesetz, die Einrichtung einer Handelskammer für das Herzogthum Coburg betreffend vom 30. November 1895 wurde 1896 wurde die Handelskammer für das Herzogtum Coburg durch Herzog Alfred von Sachsen-Coburg für das Herzogtum Sachsen-Coburg eingerichtet. Im Folgejahr wurde im Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha noch die Handelskammer für das Herzogtum Gotha eingerichtet. Erster Präsident wurde Albert Rose, Finanzrat und Bankdirektor in Coburg. Die Handelskammer hatte 15 Mitglieder. Neun davon kamen aus dem Bezirk des Amtsgerichts Coburg, drei aus dem des Amtsgerichts Neustadt und je einer aus dem des Amtsgerichts Rodach, Sonnefeld und Königsberg. Die Kosten der Kammer wurden von den Wahlberechtigten Unternehmern getragen. Wahlberechtigt waren alle Unternehmer, die jährlich mindestens 25 Mark Steuern zahlten.

Im Staatsvertrag zwischen den Freistaaten Bayern und Coburg über die Vereinigung Coburgs mit Bayern vom 14. Februar 1920 sicherte Bayern in § 18 zu, dass die Handelskammer Coburg erhalten bleiben würde.[1] Obwohl die Coburger Kammer so klein ist, wurde daher bis heute darauf verzichtet, sie mit der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (die für den restlichen Regierungsbezirk Oberfranken zuständig ist) zu verschmelzen.

Anfang der 20er Jahre wurden die Handelskammern in Industrie- und Handelskammern umbenannt. Rechtsgrundlage der Arbeit der Kammer wurde die Bayerische Industrie- und Handelskammerverordnung vom 5. Februar 1927.[2] Die IHK Coburg war nun eine von neun IHKs im Freistaat Bayern.[3]

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die IHK gleichgeschaltet und die Selbstverwaltung der Wirtschaft beendet. Die Kammer wurde nach dem Führerprinzip organisiert: Der Präsident wurde ernannt und ernannt wiederum die Kammermitglieder.

1943 wurde die IHK Coburg aufgelöst und gemeinsam mit den Handwerkskammern und IHKs in Bayreuth, Passau und Regensburg zur Gauwirtschaftskammer Bayerische Ostmark mit Sitz in Bayreuth zusammengefasst.[4] Nach dem Krieg wurden die Gauwirtschaftskammern von der Militärregierung aufgehoben.

Die Akten der IHK Coburg für die Zeit vor 1945 gingen im Zweiten Weltkrieg verloren.

Mit Anordnung des Wirtschaftsministeriums Nr. 6 über die Errichtung von Industrie- und Handelskammern vom 25. Oktober 1945[5] wurden die bayerischen Industrie- und Handelskammern wieder errichtet. Zunächst wurde nur eine Kammer in Bayreuth für Oberfranken gebildet. Bereits im Juni 1945 hatte sich die IHK zu Coburg durch eine Verordnung der US-Militärregierung wieder konstituiert.[6]

Persönlichkeiten

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  • Richard Winkler: Quellen zur fränkischen Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Archiven der Wirtschaft; in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung – Band 61, 2001, S. 245, Digitalisat
  • Hof- und Staatshandbuch für die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha, 1897, S. 92, Digitalisat
  • Gesetz, die Einrichtung einer Handelskammer für das Herzogthum Coburg betreffend. Vom 30. November 1895. Gesetzesnummer: 1228; Erlass: 1895-11-30; Ausgabe: 1895-12-04 Digitalisat
  • Verordnung, die Handelskammer für das Herzogthum Coburg betreffend. Vom 2. Dezember 1895. Gesetzesnummer: 1229; Erlass: 1895-12-02; Ausgabe: 1895-12-07, Digitalisat
  • 75 Jahre IHK zu Coburg; in: Mitteilungen der IHK zu Coburg 27,11, 1971, S. 1–11.
  • Rainer Fuchs, Die Bayerischen Industrie- und Handelskammern im Wiederaufbau 1945 bis 1948. Zwischen amerikanischem Demokratisierungswillen und eigener Selbstverwaltungstradition (Miscellanea Bavarica Monacensia 142), München 1988.

Koordinaten: 50° 15′ 35″ N, 10° 58′ 5″ O

Einzelnachweise

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  1. Bekanntmachung, betreffend den Staatsvertrag zwischen den Freistaaten Bayern und Coburg über die Vereinigung Coburgs mit Bayern vom 14. Februar 1920 nebst Schlussprotokoll dazu vom gleichen Tage sowie das Reichsgesetz, betreffend die Vereinigung Coburgs mit Bayern, vom 30. April 1920. Vom 12. Mai 1920; in: Gesetzessammlung für Sachsen-Coburg, S. 93 ff., Digitalisat.
  2. Bay. GVBl. 1927, S. 90.
  3. Martin Will: Selbstverwaltung der Wirtschaft, 2010, ISBN 9783161507052, S. 341, Teildigitalisat
  4. Eva Moser, Industrie- und Handelskammern (IHK), publiziert am 9. September 2013; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: und Handelskammern (IHK)@1@2Vorlage:Toter Link/www.historisches-lexikon-bayerns.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 3. Juni 2017)
  5. Bay. GVBl. 1946, S. 25–26, Digitalisat
  6. Eva Moser, Industrie- und Handelskammern (IHK), publiziert am 9. September 2013; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: und Handelskammern (IHK)@1@2Vorlage:Toter Link/www.historisches-lexikon-bayerns.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 3. Juni 2017)
  7. a b c d e f g h i j Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2002, ISBN 3-00-006732-9, S. 374.
  8. Gregor Schöllgen: brose – Ein deutsches Familienunternehmen 1908–2008. ECON, Berlin 2008. ISBN 978-3-430-20053-0, S. 65.