Komitat Bács-Bodrog

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Komitat Bács-Bodrog
1802–1849, 1869–1950
Wappen des Komitats Bács-Bodrog
Basisdaten (1910)
Verwaltungssitz: Zombor
Fläche: 10.362 km²
Bevölkerung: 812.385[1]
Volksgruppen: 45 % Ungarn
23 % Deutsche
18 % Serben, 4 % Slowaken, 1 % Ruthenen, 9 % andere (vor allem Bunjewatzen, Schokatzen und Zigeuner)[2]
Lage
Lage des Komitats Bács-Bodrog

Das Komitat Bács-Bodrog [ˈbaːʧ ˈbodroɡ] (deutsch selten auch Komitat Batsch-Bodrog; ungarisch Bács-Bodrog vármegye, serbisch Bačko-Bodroška županija, lateinisch comitatus Bacsiensis et Bodrogiensis) war eine Verwaltungseinheit im Süden des Königreichs Ungarn. Verwaltungssitz war Zombor.

Karte des Komitats Bács-Bodrog um 1890

Das Komitat lag zwischen Donau und unterster Theiß und umfasste 11.080 Quadratkilometer. Es ist Niederung, voller Sümpfe und Seen, äußerst fruchtbar an Weizen, der häufig exportiert wurde, Wein, Tabak und reich an Vieh, Wildbret und Fisch. An Holz mangelte es. Merkwürdig sind die meilenlangen Römerschanzen. Hauptstadt des Komitats, welches von der Alföld-Fiumaner und Budapest-Semliner Eisenbahn sowie dem Franzenskanal, auch Bácser Kanal, durchquert wurde, war Zombor.

Im Norden wurde das Komitat vom Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun und dem Komitat Csongrád, im Osten vom Komitat Torontál, im Süden vom Komitat Syrmien (Szerém) und im Westen auf einem kurzen Stück im Südwesten vom Komitat Virovititz (Verőce) und dem Komitat Baranya.

Kgr. Ungarn um 1490: Bács (31), Bodrog (32)
Ethnische Karte von 1720

Die Komitate Bács und Bodrog entstanden im 11. Jahrhundert, wobei das Komitat Bács im südöstlichen Teil des späteren Komitats Bács-Bodrog lag und das Komitat Bodrog im nordwestlichen Teil. Nach der Besetzung durch die Osmanen kam das Gebiet im 16. Jahrhundert zum Sandschak Segedin, nach der Rückeroberung 1699 wurde der alte Zustand wiederhergestellt und es kam schließlich 1802 zur endgültigen Vereinigung der beiden Komitate. 1848/49 wurde es dann der Woiwodschaft Serbien zugeschlagen und danach von 1849 bis 1860 der Serbischen Woiwodschaft und dem Temeser Banat angegliedert.

Karte mit allen aus der Serbischen Woiwodschaft und dem Temeser Banat entstandenen Komitaten nach 1881

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 besetzten serbische Truppen das Gebiet. Bis zum Vertrag von Trianon 1920 wurde es vom Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen verwaltet und danach zwischen beiden Ländern aufgeteilt. Während Jugoslawien den größten Teil im Süden erhielt, verblieben etwa 15 Prozent der Komitatsfläche im Norden bei Ungarn. Der bei Ungarn verbliebene Teil mit der Hauptstadt Baja blieb in seinen Grenzen bis zur großen Komitatsreform 1950 bestehen und bildete danach mit den südlichen Teilen des Komitats Pest-Pilis-Solt-Kiskun das neue Komitat Bács-Kiskun.

Bezirksunterteilung

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Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke (meist nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Bezirk Apatin Apatin
Bezirk Bácsalmás Bácsalmás
Bezirk Baja Baja
Bezirk Hódság Hódság, heute Оџаци/Odžaci
Bezirk Kula Kula, heute Кула/Kula
Bezirk Óbecse Óbecse, heute Бечеј/Bečej
Bezirk Palánka Palánka, heute Бачка Паланка/Bačka Palanka
Bezirk Titel Titel
Bezirk Topolya Topolya, heute Бачка Топола/Bačka Topola
Bezirk Újvidék Újvidék, heute Нови Сад/Novi Sad
Bezirk Zenta Zenta
Bezirk Zombor Zombor, heute Сомбор/Sombor
Bezirk Zsablya (Józseffalva) Zsablya, heute Жабаљ/Žabalj
Stadtkreise (törvényhatósági jogú városok)
Baja
Szabadka, heute Суботица/Subotica
Újvidék, heute Нови Сад/Novi Sad
Zombor, heute Сомбор/Sombor
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város)
Zenta, heute Сента/Senta

Die Städte Baja und Bácsalmás liegen im heutigen Ungarn, die restlichen Städte im heutigen Serbien.

  • Bács-Bodrog. In: Révai Nagy Lexikona. Band 2. Budapest 1911, S. 399–404.

Einzelnachweise

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  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)