Magnesiumacetat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Magnesiumacetat
Allgemeines
Name Magnesiumacetat
Andere Namen
  • Magnesiumdiacetat
  • Magnesiumethanoat (IUPAC)
  • MAGNESIUM ACETATE (INCI)[1]
Summenformel C4H6MgO4
Kurzbeschreibung

weißer, hygroskopischer[2], geruchloser Feststoff[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 205-554-9
ECHA-InfoCard 100.005.050
PubChem 8896
ChemSpider 8556
DrugBank DB13996
Wikidata Q418767
Eigenschaften
Molare Masse 142,39 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,45 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

80 °C[2]

Siedepunkt

> 135 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

sehr gut löslich in Wasser (1200 g·l−1 bei 15 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Magnesiumacetat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Magnesiumverbindungen und Acetate. Es ist das Magnesiumsalz der Essigsäure mit der Konstitutionsformel Mg(CH3COO)2.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magnesiumacetat kann durch Reaktion von Magnesium oder Magnesiumoxid mit Essigsäure hergestellt werden.

Magnesiumacetat liegt als weißer, geruchloser, hygroskopischer Feststoff vor. Bei Temperaturen über 135 °C zersetzt sich die Verbindung. Sie kommt auch als Tetrahydrat vor, welche in einer monoklinen Kristallstruktur analog zu Nickelacetat vorliegt. Die Raumgruppe ist P21/c (Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 und zwei Molekülen in einer Gruppe mit einer Kantenlänge von a = 475 pm, b = 1179 pm, c = 852 pm und β = 94°54'.[4]

Magnesiumacetat-Tetrahydrat wird bei der Herstellung anderer chemischer Verbindungen und zur Analyse verwendet.[3] In Kombination mit Calciumacetat (Calciummagnesiumacetat) wird es als Streusalz eingesetzt. Weiterhin kann es bei der Färbung von Textilien, als Katalysator bei der Polyester-Produktion, bei der Herstellung von Zigarettenpapier und beim Offset-Druck verwendet werden. Medizinisch reines Magnesiumacetat kann in Dialyselösungen verwendet werden.[5]

In der klinischen Chemie wird es zusammen mit Phosphorwolframsäure als Fällungsreagenz für ApoB-haltige Lipoproteine verwendet.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu MAGNESIUM ACETATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 2. Juli 2020.
  2. a b c d e f Eintrag zu Magnesiumacetat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Magnesiumacetat bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  4. Jagdish Shankar, P. G. Khubchandani, V. M. Padmanabhan: The crystal structure of magnesium acetate-tetrahydrate Mg(CH3COO)2·4 H2O. In: Proceedings of the Indian Academy of Sciences - Section A. Band 45, Nr. 2, 1957, S. 117–123, doi:10.1007/BF03052789.
  5. Todd S. Ing, Mohamed A. Rahman, Carl M. Kjellstrand (Hrsg.): Dialysis: History, Development and Promise. World Scientific, Singapur 2012, ISBN 978-981-4289-75-7, S. 817 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Axel M. Gressner, Torsten Arndt (Hrsg.): Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. 2. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-12921-6, S. 1074, doi:10.1007/978-3-642-12921-6.