Marcus Wiebusch

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Marcus Wiebusch auf dem Melt 2013
Marcus Wiebusch auf dem Melt 2013
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Konfetti
 DE902.05.2014(4 Wo.)
 AT4102.05.2014(1 Wo.)
Singles[1]
Fussball Ist Immer Noch Wichtig (mit Fettes Brot, Bela B. & Carsten Friedrichs)
 DE6118.08.2006(6 Wo.)
Marcus Wiebusch 2018
Marcus Wiebusch 2018

Marcus Wiebusch (* 19. Juli 1968 in Heidelberg) ist ein deutscher Sänger, Gitarrist und Songwriter. Er wurde als Frontmann der Indie-Rock-Band Kettcar und Mitgründer des Independent-Labels Grand Hotel van Cleef bekannt.

Seine Anfänge in der Musik machte Marcus Wiebusch in den Punkbands Die vom Himmel fielen und Utell a Lie, die aber eher Nebenprojekte der politischen Punkband …But Alive waren, in der er von 1991 bis 1999 als Sänger, Gitarrist und Songwriter aktiv war. Noch während seiner Zeit bei …But Alive produzierte er im Jahr 1994 sein als Kassette veröffentlichtes Soloalbum Hippiekacke, mit dem er aber unzufrieden gewesen sein soll.[2] Im selben Jahr schrieb er den Text für den Song Aufrecht gehen von Slime. 1995 stieg er außerdem in die Hamburger Ska-Band Rantanplan ein, in der er ebenfalls als Gitarrist, Sänger und Songwriter mitwirkte. Im selben Jahr gründete er sein eigenes Label B.A. Records, auf dem in den folgenden Jahren Bands wie Tomte, Rantanplan, The Weakerthans und …But Alive ihre Platten veröffentlichten. Im Jahr 1996 organisierte er die erste Europatour der kanadischen Punkband Propagandhi.[3]

Nach der Auflösung von …But Alive im Jahr 1999 blieb er noch kurz bei Rantanplan, stieg dann aber auch dort aus und gründete im Jahr 2001 zusammen mit Bassist Reimer Bustorff, der ebenfalls Rantanplan verlassen hatte, die Indie-Rock-Band Kettcar. Mit Kettcar veröffentlichte Wiebusch bisher die Alben Du und wieviel von deinen Freunden (2002), Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen (2005), Sylt (2008), Zwischen den Runden (2012), Ich vs. Wir (2017) sowie "Gute Laune ungerecht verteilt" (2024).

2003 beendete Wiebusch ein Studium der Erziehungswissenschaften mit einer Diplomarbeit zum Thema Die Bedeutung populärer Musik für die Entwicklung Jugendlicher und die Chancen für die Jugendkulturarbeit.[4]

Sein eigenes Plattenlabel B.A. Records ließ er nach dem Ende von …But Alive in das zusammen mit Thees Uhlmann (Tomte) und Reimer Bustorff gegründete Label Grand Hotel van Cleef aufgehen. Er gilt als der Entdecker von Uhlmann/Tomte und Olli Schulz. Schulz brachte er das Gitarrespielen bei, nahm ihn bei Grand Hotel van Cleef unter Vertrag[5] und führte Regie bei den Musikvideos Der Moment und Die Ankunft der Marsianer. Zudem gilt er als Entdecker von Death Cab for Cutie und The Weakerthans für den deutschen Markt.[6][7]

In dem Film Keine Lieder über Liebe (2004) spielte Wiebusch den Gitarristen der für den Film gegründeten Hansen Band. Er war Musiksupervisor des Films, stellte die Band zusammen, komponierte den Soundtrack mit und war der Gesangscoach von Jürgen Vogel, der im Film den Sänger der Hansen Band darstellt. Zum Filmstart im Herbst 2005 gab es auch eine einmalige Konzerttournee der Hansen Band.[8]

2006 nahm Marcus Wiebusch mit Fettes Brot, Bela B. und Carsten Friedrichs von der Band Superpunk das Stück Fußball ist immer noch wichtig! auf.[9]

Zum Record Store Day 2013 erschien am 19. April 2013 die EP Hinfort! Feindliche Macht auf Vinyl und in digitaler Form.[10]

Wiebuschs Solo-Debütalbum Konfetti erschien am 18. April 2014. Aus dem Titel Der Tag wird kommen entwickelte er einen per Crowdfunding finanzierten Kurzfilm, der sich dem Thema Homophobie im Fußball widmet. Der Film löste ein mediales Echo aus und wurde allgemein sehr positiv aufgenommen. Am Dreh waren auch Fangruppen mehrerer Fußballclubs beteiligt.[11]

Am 26. November 2014 gewann Wiebusch den Hamburger Musikpreis Hans gleich zweimal. Er wurde geehrt in den Kategorien „Künstler des Jahres“ und erhielt die Auszeichnung „Song des Jahres“ für Der Tag wird kommen.[12]

  • 2014: Konfetti
  • 2013: Hinfort! Feindliche Macht
  • 2014: Was wir tun werden
  • Mike Glindmeier: Jugend-Sünder ohne Reue. Spiegel Online, 19. April 2008; Porträt
  • Peter Unfried: Singen, damit etwas anders wird. taz.de, 16. Dezember 2017: „Früher verstanden sich viele Rockmusiker als links und progressiv. Und heute? Marcus Wiebusch ist Sänger von Kettcar. Seine Texte ringen um eine politische Ernsthaftigkeit abseits alter Raster. Eine Begegnung“
  1. a b Chartquellen: DE AT
  2. marcus wiebusch solo. but-alive.de, abgerufen am 17. Dezember 2009.
  3. germany love affair with winnipeg rocker john k samson. machleans.ca, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2013; abgerufen am 19. Februar 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.macleans.ca
  4. Diplomarbeiten. (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive; PDF) Universität Hamburg.
  5. Oli Schulz. eclat-mag.de, abgerufen am 19. Februar 2013.
  6. Anja Buchmann: Marcus Wiebusch - Vom Punk zum Labelchef. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, 21. Mai 2017, abgerufen am 4. August 2023.
  7. Carsten Roth: Olli Schulz – Interview des Musikmagazins éclat. In: eclat-mag.de. éclat Magazin, abgerufen am 4. August 2023.
  8. DAVID DENK: Kleine Lieder über Leidenschaft. In: Die Tageszeitung: taz. 5. November 2005, ISSN 0931-9085, S. 17 (taz.de [abgerufen am 4. August 2023]).
  9. Gabi Rudolph: Video der Woche: „Fußball ist immer noch wichtig“ von Fettes Brot. In: fastforward-magazine.de. Fastforward Magazine, 14. Juni 2010, abgerufen am 4. August 2023 (deutsch).
  10. Felix Segebarth: Marcus Wiebusch – Alleingang. Visions, 12. April 2013; abgerufen am 11. Mai 2013
  11. Felix Haas: Das ist das wichtigste Video des Jahres. bei Stern.de, 9. September 2014; abgerufen am 11. September 2014
  12. Hans 2014: Zwei Hamburger Musikpreise für Marcus Wiebusch. abendblatt.de, abgerufen am 28. November 2014.
Commons: Marcus Wiebusch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien