Rafah-Offensive

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage von Rafah (rot) im Gazastreifen

Die Rafah-Offensive ist eine seit dem 6. Mai 2024 andauernde israelische Offensive in der Stadt Rafah als Teil der Israelischen Militäroperation „Eiserne Schwerter“ im Gazastreifen. Das im Süden des Gazastreifens, an der Grenze zu Ägypten gelegene Rafah gilt als eine Hochburg der Terrororganisation Hamas, in welcher nach israelischer Darstellung vier der sechs verbliebenen Bataillone der Organisation und eine nicht näher genannte Zahl an Geiseln vermutet werden. Mit der Offensive erhofft sich Israel eine Erhöhung des Drucks in den Geiselverhandlungen. Da sich zum Zeitpunkt der Offensive schätzungsweise 1,2 bis 1,5 Millionen Zivilisten im Gebiet von Rafah befanden, welche aus dem Norden des Gazastreifens geflüchtet oder vertrieben worden waren, rief das israelische Vorgehen allgemeine Ablehnung und heftige Kritik der internationalen Staatengemeinschaft, darunter der EU und USA, hervor. Südafrika brachte aufgrund der Offensive einen Antrag gegen Israel aufgrund des Verdachts des Verstoßes gegen die Völkermordkonvention beim Internationalen Gerichtshof ein. Das Gericht wies Israel am 24. Mai 2024 an, seinen Militärangriff auf die Stadt Rafah einzustellen. Trotz dieser Anordnung setzte Israel die Offensive fort.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufnahme von Rafah aus der Luft (2007). Unterhalb des dicht bebauten Stadtgebietes, etwa in Bildmitte, verläuft von West nach Ost die ägyptische Grenze. Rechts an das Stadtgebiet angrenzend, vor den landwirtschaftlichen Anlagen, verläuft Von Nord nach Süd die israelische Grenze.

Am 7. Oktober griff die Hamas Israel an und begann somit den Krieg zwischen Israel und der Hamas.[1] Israel marschierte am 27. Oktober in den Gazastreifen ein und ordnete die Evakuierung des nördlichen Gazastreifens an.[2] Israel nannte als Kriegsziele die Befreiung der während des Terrorangriffs der Hamas auf Israel 2023 verschleppten Geiseln sowie die Zerschlagung des militärischen Flügels und der Führungsfähigkeiten der Hamas. Israel festigte schließlich die Kontrolle über den Norden des Gazastreifens[3] und marschierte in Chan Yunis im Süden ein.[4] Zivilisten wurden zur Evakuierung aufgefordert, und viele gingen nach Rafah.[5] Nachdem andere Städte in Gaza entvölkert waren, wurde Rafah mit mehr als 1,4 Millionen Einwohnern zur bevölkerungsreichsten Stadt im Gazastreifen.[6] Luftangriffe auf Rafah begannen am 8. Oktober[7] und dauerten während des gesamten Krieges an.[8]

Bereits Mitte Dezember 2023 stellte Israel eine offizielle Anfrage an Ägypten, seine Streitkräfte in der Philadelphi-Passage stationieren zu dürfen, was jedoch von ägyptischer Seite abgelehnt wurde. Die Philadelphi-Passage, welche auf der Gaza-Seite entlang der ägyptischen Grenze verläuft, ist Teil einer entmilitarisierten Zone und wird seit der Machtübernahme der Hamas im Jahr 2007 von der Terrorgruppe beherrscht. Darunter mit Rafah auch der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang des Gazastreifens. Israel argumentierte, dass es zur Erfüllung einer seiner obersten Kriegsziele, der Zerschlagung der Hamas, notwendig sei, in Rafah einzurücken, in welchem sich vier der verbliebenen sechs Hamas-Bataillone befinden sollen. Zudem teilte Premierminister Benjamin Netanjahu auf einer Pressekonferenz mit, dass die Hamas Waffen über die ägyptische Grenze bei Rafah schmuggle, was von Ägypten vehement bestritten wurde. Ägypten brachte Bedenken vor, dass eine Bodenoperation im Gebiet von Rafah dazu führen könnte, dass Tausende Palästinenser im Zuge einer Fluchtbewegung die Grenzanlagen durchbrechen und auf die Sinai-Halbinsel gelangen, von wo aus Israel ihnen eine Rückkehr nach Gaza verweigern könnte. Ägypten wolle daher eine mögliche Ethnische Säuberung nicht begünstigen.[9]

Ab 8. Februar 2024 verstärkte Israel seine Angriffe auf Rafah, nachdem Premierminister Netanjahu eine Ausweitung der Militäroffensive auf die südlichste Stadt in Gaza angekündigt hatte. Es kam daraufhin zu einer Intensivierung der Luftangriffe und zu Panzerbeschuss auf Gebiete im Osten von Rafah. Netanjahu sagte, dies sei eine Reaktion auf die „wahnhaften Forderungen“ der Hamas in den Verhandlungen, dass sich Israel vollständig aus dem Gazastreifen zurückziehen und die Kämpfe einstellen solle.[10] Ägyptische Sicherheitsquellen teilten daraufhin mit, die Grenzanlagen zu Gaza ausgebaut und rund 40 gepanzerte Fahrzeuge in den Nordosten des Sinai verlegt zu haben. Der Einsatz erfolge im Vorfeld der Ausweitung der israelischen Militäroperationen rund um die Stadt Rafah.[11] Am Morgen des 12. Februar 2024 gaben israelische Behörden bekannt, dass zwei beim Angriff auf Nir Jitzchak entführte Männer im Alter von 61 und 70 Jahren, 128 Tage nach ihrer Gefangennahme, im Zuge einer nächtlichen Militäroperation („Operation Goldene Hand“) aus einem Gebäude in Rafah befreit und nach Israel zurückgebracht werden konnten.[12]

Am 24. April 2024 teilten die IDF mit, dass die beiden Reservebrigaden Yiftach und Carmeli, die an der Nordgrenze operiert hatten, die Verantwortung für Gebiete im zentralen Gazastreifen übernehmen würden, die seit dem weitgehenden Abzug der Truppen aus anderen Gebieten unter israelischer Militärkontrolle geblieben seien. Durch diesen Schritt würden die Truppen der Nachal-Brigade im zentralen Gazastreifen frei, um gemeinsam mit dem Rest der 162. Division künftige Operationen vorzubereiten, darunter eine geplante Offensive in Rafah, wo sich vier der sechs verbliebenen Hamas-Bataillone, namentlich Yabna (Süd), Shaboura (Nord), Tel Sultan (West) und Ost-Rafah, befinden sollen. Zwei weitere Hamas-Bataillone seien im Zentrum des Gazastreifens, in den Lagern Nuseirat und Deir al-Balah. Die IDF operierten bisher im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt, in einigen Teilen des zentralen Gazastreifens sowie in Chan Yunis im südlichen Gazastreifen und gaben an, 18 Hamas-Bataillone zerschlagen zu haben. Über den israelisch besetzten und von West nach Ost durch den Gazastreifen, südlich von Gaza-Stadt verlaufenden Netzarim-Korridor, könne Israel zudem den Zugang zum Norden für Palästinenser kontrollieren, die in den Süden geflüchtet waren. Die Kämpfe hätten schätzungsweise eine Million Zivilisten aus dem Gazastreifen nach Rafah gedrängt, wobei die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA, davor warnten, dass eine Offensive in der Stadt eine ohnehin schon bestehende humanitäre Krise erheblich verschlimmern könnte. Nach wochenlangen Gesprächen mit den USA über Maßnahmen zum Schutz und zur Versorgung der Zivilbevölkerung hat das israelische Verteidigungsministerium 40.000 Zelte mit einer Kapazität für jeweils 10 bis 12 Personen für aus Rafah umzusiedelnde Palästinenser gekauft, welche bei Chan Yunis, einer Stadt etwa 5 Kilometer von Rafah entfernt, aufgebaut wurden.[13]

Am 2. Mai 2024 teilte der US-Außenminister Antony Blinken mit, dass Israel bereit sei, große Kompromisse einzugehen, um einen Waffenstillstand und eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln mit der Hamas zu erreichen, und dass die Terrorgruppe dafür verantwortlich sei, sicherzustellen, dass eine solche Vereinbarung zustande komme. Eine große Militäroperation in Rafah könne derzeit aufgrund fehlender Pläne zum Schutz und zur Versorgung der Zivilbevölkerung von den USA nicht unterstützt werden. Das jüngste israelische Verhandlungsangebot sehe eine 40-tägige Kampfpause und die Freilassung von fast 1.000 palästinensischen Sicherheitsgefangenen im Austausch gegen Dutzende israelische Geiseln vor. Israel hat die Zahl der Geiseln, die es in der ersten Phase des Abkommens freilassen will, gesenkt. Ein israelischer Beamter teilte mit, dass einer der zur Diskussion stehenden Zeitrahmen eine zehnwöchige Kampfpause im Austausch für 33 lebende Geiseln sei. Die Geiseln, von denen erwartet wird, dass sie im Falle einer Einigung zuerst freigelassen werden, gehören zu einer sogenannten humanitären Kategorie, also Frauen, Kinder, Männer über 50 und Kranke. Israel sei auch offen für die Möglichkeit, dass Gaza-Bewohner in den Norden des Gazastreifens zurückkehren, ohne israelische Sicherheitskontrollen zu durchlaufen. Eine der Möglichkeiten, die derzeit geprüft werden, sei, dass Ägypten für Sicherheitskontrollen verantwortlich sei. Unter keinen Umständen würde Israel jedoch zustimmen, den Krieg für beendet zu erklären.[14]

Israels nationaler Sicherheitsberater Zachi Ha-Negbi teilte am 4. Mai mit, dass eines der Ziele der Rafah-Operation darin bestehe, die Chancen auf einen Geiselfreilassungsdeal zu erhöhen und die Hamas von der ägyptischen Grenze abzuschneiden.[15] Am 5. Mai berichteten israelische Medien, dass unter anderem die rechten Minister Orit Strook (Siedlungen und nationale Missionen), Itamar Ben-Gvir (Nationale Sicherheit), Miki Zohar (Kultur und Sport) und Bezalel Smotrich (Finanzen) Kritik an Netanjahu geäußert und mit einer Koalitionsauflösung gedroht hätten. Es sei unter anderem um das Nachgeben vor internationalem Druck, einer Verzögerung der Rafah-Operation und inakzeptablen Zugeständnissen an die Hamas gegangen.[16] Der Druck erhöhte sich am selben Tag, nachdem die Hamas mindestens zehn Raketen aus der Gegend von Rafah abgefeuert und damit eine israelische Truppenansammlung im Grenzgebiet Kerem Schalom getroffen hatte. Dabei waren vier israelische Soldaten getötet und zehn weitere verwundet worden. Als Reaktion darauf führte die IDF Angriffe in Rafah durch, darunter auf die Abschussrampen und ein angrenzendes, von der Hamas genutztes Gebäude. Ersthelfer berichteten von 16 Toten infolge der israelischen Attacken.[17][18]

Militärischer Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Israelische Panzer in Rafah
Ägyptische Seite des Grenzüberganges Rafah
Israelische Truppen im Osten der Stadt

Am 6. Mai 2024 forderte das israelische Militär (IDF) die Zivilbevölkerung der östlichen Viertel von Rafah zur Evakuierung in eine erweiterte humanitäre Zone in den Gebieten al-Mawasi und Chan Yunis auf.[19][20] Die IDF nutzten dazu unter anderem Flugblätter sowie Textnachrichten und veröffentlichten eine Karte mit den entsprechenden Zonen.[21][22] Premierminister Netanjahu verkündete per Videobotschaft, dass das Ziel der Rafah-Operation die Zurückholung der Geiseln, sowie die Zerschlagung der verbleibenden militärischen Fähigkeiten und der Herrschaftsfähigkeit der Hamas sei. Das israelische Verhandlungsteam in Kairo sei angewiesen worden, an den israelischen Bedingungen für die Freilassung der Geiseln und an seinen Sicherheitsforderungen festzuhalten, während mit der Operation in Rafah der militärische Druck erhöht werde.[23] Israels Verteidigungsminister Joaw Galant teilte während eines Truppenbesuchs an der Südgrenze von Gaza mit, dass er den Angriff auf das Gebiet von Rafah befohlen habe und das die Operation nicht aufhören werde, bis die Hamas in der Gegend eliminiert sei oder die erste Geisel nach Israel zurückkehre.[24] Auch Kriegskabinettsminister Benny Gantz teilte mit, dass die Kämpfe nach Bedarf fortgesetzt und ausgeweitet werden könnten, Jerusalem jedoch immer noch offen für einen Deal zur Freilassung der Geiseln sei.[25] Im Zuge einer nächtlichen Pressekonferenz teilte der IDF-Sprecher Daniel Hagari mit, dass die israelische Luftwaffe (IAF) im Laufe des Tages Angriffe gegen mehr als 50 Standorte von Terrorgruppen im Gebiet Rafah durchgeführt habe, während sich das Militär auf Bodenoperationen vorbereite.[26] Am Morgen des 7. Mai teilten die IDF mit, dass die 401. Panzerbrigade den in Gaza befindlichen Teil des Grenzübergangs Rafah erobert habe, womit der Übergang nach Ägypten von der Saladinstraße im Osten von Rafah abgeschnitten worden sei. Die Straße selbst sei während der nächtlichen Operationen von der Givʿati-Brigade gesichert worden. Im Zuge der Kampfhandlungen seien etwa 20 bewaffnete Personen getötet sowie drei Tunnelschächte lokalisiert worden.[27] Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Kirby, verkündete, dass laut israelischer Mitteilung die Operation in Rafah begrenzt sei und dazu dienen solle, den Schmuggel von Waffen, Geldern und verbotenen Gütern aus Ägypten nach Gaza zu verhindern.[28] Diese Aussage wurde von der israelischen Tageszeitung Haaretz bestätigt.[29] Ein noch am ersten Angriffstag von der Hamas unterbreiteter Geiselfreilassungs- und Waffenstillstandsvorschlag wurde von israelischer Seite als unzureichend abgelehnt.[30]

Am Abend des 8. Mai veröffentlichten die IDF Filmmaterial vom Beginn der Operation im Osten von Rafah sowie Ausschnitte von den Kämpfen in der Region. Nach Angaben der IDF wurden in der Gegend etwa 100 Ziele getroffen und etwa 30 bewaffnete Personen getötet, als die 162. Division vorrückte und die Gaza-Seite des Grenzübergangs Rafah eroberte. Zu diesem Zeitpunkt würden Razzien in der Gegend durchgeführt und verdächtige Orte und Gebäude durchsucht, von denen aus das Feuer auf israelische Truppen eröffnet worden sei. Die Hamas habe zudem mehrere Raketen von Rafah aus auf den Süden Israels abgefeuert.[31] Das Flüchtlingshilfswerk UNRWA teilte mit, dass in den drei Tagen seit der Intensivierung der Militäreinsätze rund 80.000 Menschen aus Rafah geflohen seien.[32] Am Abend des 9. Mai teilten die IDF mit, bislang etwa 50 bewaffnete Männer getötet und weitere zehn Tunnelschächte lokalisiert zu haben. Einer IDF-Schätzung nach hätten bisher rund 150.000 Palästinenser das östliche Gebiet von Rafah verlassen.[33] Am 10. Mai berichtete die britische Nachrichtenagentur Reuters über das Vorrücken israelischer Panzertruppen auf der Saladinstraße innerhalb der Evakuierungszone, während Anwohner von heftigen Kämpfen zwischen israelischen Streitkräften und Bewaffneten der Terrorgruppen Hamas und Islamischer Dschihad im Osten und Nordosten der Stadt berichteten.[34] Der US-Sicherheitssprecher John Kirby sagte, dass die USA nicht glauben, dass die Operation der IDF in Rafah in den letzten 24 Stunden einer groß angelegten Militäroffensive gleichkomme und es den Anschein habe, dass die Operation auf den Grenzbereich beschränkt sei.[35] Am 11. Mai rief das israelische Militär die Palästinenser in weiteren Teilen von Rafah, namentlich den Lagern Rafah und Shaboura, sowie den Stadtteilen Geneina und Khirbat al-Adas auf, das Gebiet zu evakuieren. Der arabischsprachige IDF-Sprecher Avichay Adraee veröffentlichte eine diesbezügliche Liste der neuen Zonen und warnte die Palästinenser auch davor, sich der israelischen Grenze zu nähern. Der Schritt erfolgte, nachdem das israelische Sicherheitskabinett dafür gestimmt hatte, einer „maßvollen“ Ausweitung der IDF-Operation in Rafah zuzustimmen.[36] Gegen Mittag schätzten die IDF, dass rund 300.000 Palästinenser Rafah in die ausgewiesene humanitäre Zone verlassen haben.[37] Am frühen Nachmittag des 13. Mai wurde die Zahl der aus Rafah geflüchteten Palästinenser vom UNRWA mit rund 360.000 angegeben.[38]

Am Morgen des 14. Mai berichteten Anwohner gegenüber Reuters, dass israelische Panzertruppen westlich der Saladinstraße in die östlichen Stadtteile Al-Jneina, Al-Salam und Al-Brazil eingedrungen seien und es dort zu Auseinandersetzungen komme.[39][40] Am selben Tag gab das UNRWA bekannt, dass bislang mehr als 450.000 Menschen Rafah verlassen hätten.[41] Der israelische Außenminister Israel Katz forderte Ägypten derweil auf, humanitäre Hilfe über den Grenzübergang Rafah nach Gaza zu organisieren, was Kairo aus Protest gegen die Übernahme des Grenzübergangs durch die IDF ablehnte. Katz gab an, diesbezüglich Gespräche mit seinen britischen sowie deutschen Amtskollegen geführt zu haben und das Israel die Kontrolle des Grenzüberganges Rafah als ein kompromissloses Sicherheitsbedürfnis ansehe.[42] Am 15. Mai teilte das Militär mit, dass am Vortag der erste israelische IDF-Soldat im Zuge der Rafah-Offensive getötet worden sei. Es handle sich um einen 19-jährigen Soldaten der 7. Panzerbrigade.[43] Zudem sei ein 30-jähriger Israeli, der Arbeiten im Auftrag eines vom Verteidigungsministerium beauftragten Unternehmens ausführte, seinen Verletzungen erlegen, welche er am 13. Mai im Zuge eines Granateneinschlags in der Gegend von Rafah erlitten hatte. Bei dem Mörserangriff waren zudem acht Soldaten verwundet worden, zwei davon schwer.[44] Am Nachmittag des 15. Mai teilte Netanjahu per Erklärung mit, dass es keine Alternative zu einem militärischen Sieg über die Hamas gebe und dass bisher fast 500.000 Menschen das Gebiet von Rafah verlassen hätten, ohne das es zu einer humanitären Katastrophe gekommen sei.[45] Am Morgen des 16. Mai meldete das Militär, dass die Commando Brigade über Nacht nach Rafah verlegt worden sei und sich der dort befindlichen 162. Division angeschlossen habe. Dieser Schritt wurde als Vorbereitung einer Ausweitung der Offensivbemühungen gewertet.[46] Später am selben Tag bestätigte Verteidigungsminister Galant, dass die Rafah-Operation zur Zermürbung der Hamas mit den zusätzlichen Kräften fortgesetzt werde und dass die Terrororganisation über keine Reserven, keinen ausreichenden Nachschub und keine Fähigkeiten verfüge, verwundete Kämpfer angemessen zu versorgen.[47]

Am 18. Mai meldete das Militär die am Vortag durch einen Luftangriff erfolgte Tötung des Logistikleiters der Terrorgruppe Islamischer Dschihad in Rafah. Dieser sei für die Vorbereitung des Feindes auf die IDF-Offensive verantwortlich gewesen.[48] Am selben Abend gaben die IDF bekannt, im Zuge der Rafah-Offensive bislang mehr als 130 bewaffnete Personen getötet und zahlreiche Tunnelanlagen im Osten der Stadt lokalisiert zu haben.[49] Zudem seien im Laufe des Tages zwei Soldaten bei Kampfhandlungen getötet und vier weitere teils schwer verwundet worden.[50] Am 19. Mai verkündete der UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini, dass im Zuge der israelischen Militäroperation in Rafah bislang 800.000 Palästinenser zur Flucht gezwungen worden seien und kritisierte das Fehlen einer ausreichenden Wasserversorgung oder angemessener sanitärer Einrichtungen für diese Personen.[51] Am Abend des 20. Mai gab das israelische Militär bekannt, dass bislang schätzungsweise 950.000 Menschen das Gebiet von Rafah verlassen hätten. Aufgrund des Fehlens israelischer Kontrollpunkte geht das Militär davon aus, dass sich unter den Geflohenen auch Mitglieder von Terrorgruppen befanden. Die IDF-Streitkräfte seien bis zum sogenannten brasilianischen Viertel Al-Brazil im Osten von Rafah vorgedrungen, hätten weiterhin die Kontrolle über den Grenzübergang Rafah zu Ägypten und würden Operationen entlang der Philadelphi-Passage durchführen.[52] Am 21. Mai verkündete Abeer Etefa, Sprecherin des UN-Welternährungsprogramms, dass die Vereinten Nationen die Verteilung von Nahrungsmitteln in der Stadt Rafah aufgrund von Versorgungsengpässen und der Sicherheitslage eingestellt hätten.[53]

Am 22. Mai verkündete das Militär die Entsendung der Nachal-Brigade nach Rafah, womit sich bereits fünf IDF-Brigaden im Einsatzraum befinden. Die Einheit soll die bereits vor Ort befindlichen Brigaden 401. (Panzer), Givʿati, Commando und Negev unterstützen, welche derzeit Operationen in den Stadtteilen Al-Brazil und Shaboura durchführen würden.[54] Zudem sei bereits rund die Hälfte der Philadelphi-Passage entlang der ägyptischen Grenze gesichert worden.[55]

Am 26. Mai wurden nach israelischen Militärangaben acht Raketen aus dem Gebiet von Rafah in Richtung Zentralisrael abgefeuert, welche in den israelischen Luftraum eindrangen und zur Auslösung von Raketenalarm in den Städten Tel Aviv, Petach Tikwa und Herzlia, sowie weiteren Gemeinden im Bezirk Tel Aviv führten. Der Beschuss, bei dem es sich um den ersten auf Zentralisrael seit rund vier Monaten handelte und für den die Hamas später die Verantwortung übernahm, konnte größtenteils vom Luftverteidigungssystem Iron Dome abgefangen werden und forderte keine Verletzten. Ein Haus in Herzlia sei jedoch durch Trümmer einer abgefangenen Rakete beschädigt worden. Die IDF waren schon rund eine Woche zuvor davon ausgegangen, dass die Hamas in der Lage sei, von der Gegend um Rafah aus Raketenangriffe auf Zentralisrael zu starten, wenn die Truppen weiter in die Stadt vordringen.[56][57][58][59] Kriegskabinettsminister Benny Gantz nannte den Raketenangriff einen Grund, warum Israel seine Militäroperation fortsetzen müsse.[60] Verteidigungsminister Galant, welcher am 26. Mai Rafah besuchte und über die Kampfeinsätze der israelischen Streitkräfte informiert wurde, erklärte, dass die Ziele in Rafah weiterhin die Eliminierung der Hamas, die Zurückholung der Geiseln und die Wahrung der Handlungsfreiheit seien.[61] Am Abend des 26. Mai führte die israelische Armee nach eigenen Angaben einen Luftangriff mit zwei Präzisionsbomben auf ein Hamas-Gelände im Gebiet Tel al-Sultan im Nordwesten von Rafah durch und tötete dabei unter anderem den Kommandeur des Westjordanland-Hauptquartiers der Hamas, Yassin Rabia. Der Palästinensische Rote Halbmond gab bekannt, dass der Angriff auf ein von Israel als humanitäre Zone erklärtes Gebiet erfolgte und Zelte von Vertriebenen getroffen worden seien. Bei dem Angriff und anschließenden Brand mehrerer Zeltanlagen bzw. provisorischer Unterkünfte wurden laut Gesundheitsbehörden der Hamas mindestens 45 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. Die Palästinensische Autonomiebehörde sprach von einem Massaker, während Israel bekanntgab, aufgrund von Berichten über zivile Opfer eine Untersuchung eingeleitet zu haben. Nach Armeeangaben sei der Angriff im Einklang mit dem Völkerrecht, unter Einsatz von Präzisionsmunition und auf Grundlage von Geheimdienstinformationen erfolgt.[62]

Am 27. Mai bezeichnete die oberste israelische Militärstaatsanwältin Yifat Tomer-Yerushalmi den nächtlichen Luftangriff der israelischen Streitkräfte als „sehr schwerwiegenden Vorfall“ und kündigte vor der Israelischen Anwaltskammer eine vollumfängliche Aufklärung durch den Untersuchungsausschuss des Generalstabs an.[63][64] Ministerpräsident Netanjahu sprach während einer Rede vor dem Parlament Knesset von einem „tragischen Zwischenfall“.[65] Am 28. Mai wurde die Verlegung der Bislamach-Brigade nach Rafah sowie die Fortsetzung der Offensive bekanntgegeben.[66] Zum folgenschweren Luftangriff am 26. Mai ergänzte das Militär, dass die beiden verwendeten Präzisionsbomben vom Typ „GBU-39“ mit Sprengköpfen von jeweils 17 Kilogramm Gewicht allein nicht ausgereicht hätten, um ein solches Feuer zu entfachen. Es wird daher vermutet, dass am Angriffsort Munition, Kampfmittel oder andere brennbare Stoffe gelagert waren, welche eine Sekundärexplosion und in weiterer Folge den Brand auslösten.[67][68] Auf einer UN-Pressekonferenz teilte das UNRWA mit, dass seit Beginn der Offensive mehr als eine Million Menschen aus dem Gebiet von Rafah geflohen seien, darunter in die Gebiete von al-Mawasi und Deir al-Balah. Zudem berichtete die Organisation von schwerem Artilleriebeschuss in dem Gebiet nördlich von Rafah.[69] Am 29. Mai teilte das israelische Militär mit, dass am Vortag drei Soldaten der Nachal-Brigade durch eine Explosion in einem mit Sprengfallen versehenen Gebäude in Rafah getötet und vier weitere Soldaten teils schwer verwundet worden seien.[70] Zudem hätten die israelischen Streitkräfte die operative Kontrolle über die gesamte Philadelphi-Passage erlangt, wobei entlang des rund 14 km langen Korridors dutzende Raketenwerfer und mehr als 100 Tunnelanlagen entdeckt worden seien, von denen rund 20 nach Ägypten führen.[71][72]

Am 31. Mai bestätigte das Militär, dass israelische Truppen bereits im Zentrum von Rafah operieren.[73] Zudem seien entlang der Philadelphi-Passage 102 Tunnelschächte entdeckt worden, von denen inzwischen „dutzende“ zerstört worden seien. Außerdem seien fünf vorbereitete Raketenabschussrampen vernichtet worden.[74]

Hamas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hamas-Funktionär Osama Hamdan warnte während einer Pressekonferenz in Beirut davor, dass es kein Waffenstillstandsabkommen geben werde, solange die israelische Militäroperation in Rafah fortgesetzt werde.[75] Izzat al-Risheq, Mitglied des Hamas-Politbüros, teilte am 26. Mai 2024 mit, dass die Hamas standhaft bei ihrer Forderung nach einem dauerhaften und vollständigen Stopp der israelischen Militäroperationen im gesamten Gazastreifen, nicht nur in Rafah, bleibe. Die Organisation habe zudem im Vorfeld neuer Gespräche über die Freilassung der Geiseln und einen vorübergehenden Waffenstillstand keine neuen Vorschläge von den Unterhändlern erhalten.[76]

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinte Nationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunikationsdirektorin des Flüchtlingshilfswerks UNRWA, Juliette Touma, teilte mit, dass die Organisation dem Aufruf des israelischen Militärs nicht folgen und sich nicht an einer Zwangsevakuierung der Bevölkerung in Rafah oder anderswo in Gaza beteiligen werde.[77] Der Evakuierungsaufruf wurde auch vom UN-Generalsekretär António Guterres und dem UN-Menschenrechtsbeauftragten Volker Türk verurteilt.[78][79] Das Kinderhilfswerk UNICEF teilt mit, dass sich unter den rund 1,2 Millionen Menschen in Rafah etwa 600.000 Kinder befinden würden und warnte vor einer Katastrophe.[80]

Aufgrund des israelischen Luftangriffs auf Rafah vom 26. Mai berief der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Krisensitzung für den 28. Mai ein.[81] Algerien gab bekannt, einen UN-Resolutionsentwurf vorzulegen, welcher ein Ende des „Tötens“ in Rafah fordere.[82]

Internationaler Gerichtshof und Internationaler Strafgerichtshof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. Mai begann der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag mit der Anhörung eines Antrags Südafrikas gegen Israel, in dem das Land beschuldigt wird, in Gaza Völkermord an Palästinensern begangen zu haben. Bei dieser Gelegenheit wurde der Gerichtshof aufgefordert, Israel anzuweisen, seine Operation in der Stadt Rafah einzustellen. Südafrika argumentierte, dass ein vollständiger israelischer Angriff auf Rafah gegen die Völkermordkonvention verstoßen würde.[83] Das israelische Anwaltsteam widersprach am 17. Mai vor Gericht der südafrikanischen Darstellung und bezeichnete Rafah als Zentrum anhaltender terroristischer Aktivitäten, wobei die Hamas ihre eigene Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde missbrauche. Israel unternehme humanitäre Anstrengungen, um den Schaden für Zivilisten zu mildern und nehme dafür eine wochenlange Verzögerung seiner Militäroperation und den Verlust operativer Vorteile in Kauf. In einem detaillierten Bericht legte das Team die Bemühungen des Landes dar, palästinensischen Zivilisten humanitäre Hilfe bereitzustellen, darunter über den bei Rafah gelegenen israelischen Grenzübergang Kerem Schalom, über welchem am Vortag 330 Hilfslastwagen nach Gaza gelangt seien. Nach der Anhörung teilte der israelische Außenminister Israel Katz in einer Erklärung mit, dass keine Macht Israel daran hindern werde, sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben. Der Kampf werde an der rechtlichen, politischen und militärischen Front weitergeführt, bis alle 132 Geiseln zu ihren Angehörigen zurückgekehrt seien.[84][85][86][87] Am 24. Mai wurde Israel durch den Internationalen Gerichtshof (IGH) dazu aufgefordert, seine Militäroffensive und jede andere Aktion im Gouvernement Rafah unverzüglich einzustellen, die der palästinensischen Bevölkerung in Gaza Lebensbedingungen auferlegen könnte, die zu ihrer vollständigen oder teilweisen physischen Zerstörung führen könnten.[88] Bei der Verlesung der Anordnung erklärte der Präsident Nawaf Salam, dass die Bedingungen für diese neue Anweisung des IGH erfüllt seien, da die Lage in Gaza sich verschlechtert habe.[89][90] Die israelische Regierung kommentierte die rechtlich bindende Anordnung dahingehend, dass der IGH nicht jede militärische Operation an sich untersagt, sondern nur solche, welche zur teilweisen oder völligen Vernichtung der Zivilbevölkerung führen würde. Solche würde Israel jedoch nicht durchführen und kündigte deshalb an, die Militäroffensive fortsetzen zu wollen.[91] Am Folgetag setzte das Militär seine Offensive gegen die Hamas fort.[92][93]

In einem getrennten Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshofs teilte der Chefankläger Karim Khan am 20. Mai mit, dass er Haftbefehle für die Hamas-Führer Yahya Sinwar, Mohammed Deif und Ismail Haniyya sowie für Israels Premierminister Netanjahu und Verteidigungsminister Galant beantragt habe. Die 3 Hamas-Führer sollen strafrechtliche Verantwortung für die Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die seit dem 7. Oktober 2023 begangen wurden, tragen, darunter Mord, Geiselnahme, Vergewaltigung und andere Akte sexueller Gewalt, Folter, sowie andere unmenschliche Handlungen, grausame Behandlung und Verletzung der persönlichen Würde.[94] Netanjahu werde laut Khan die Herbeiführung von Ausrottung, die Kriegsmethode des Aushungerns, einschließlich der Verweigerung humanitärer Hilfslieferungen, sowie die gezielte Bekämpfung von Zivilisten vorgeworfen.[95]

Europäische Union[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf seiner Tagung am 21. und 22. März 2024 forderte der Europäische Rat die israelische Regierung auf, keine Bodenoperation in Rafah durchzuführen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte während der EU-Wahldebatte in Maastricht eine Invasion in Rafah für „völlig inakzeptabel“ erklärt. Der von Israel dann am 6. Mai verkündete Evakuierungsaufruf wurde unter anderem vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell[96] und dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel verurteilt.[97] Das französische Außenministerium sprach sich in einer Erklärung entschieden gegen eine Rafah-Offensive aus und bezeichnete die erzwungene Vertreibung einer Zivilbevölkerung als Kriegsverbrechen.[98] 67 EU-Abgeordnete forderten in einem offenen Brief die Verhängung von EU-Sanktionen gegen Israel.[99]

Am 15. Mai forderte Josep Borrell im Namen der EU nachdrücklich dazu auf, die Militäroperation in Rafah sofort zu beenden. Eine Fortsetzung der Offensive würde unweigerlich eine schwere Belastung für die Beziehungen der EU zu Israel bedeuten.[100]

Vereinigte Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums, teilte wenige Stunden nach dem Aufruf zur Evakuierung mit, dass die derzeit von Israel geplante Rafah-Offensive von den USA nicht unterstützt werde. Laut Miller fehle ein umsetzbarer Plan zum Schutz und zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Die Evakuierungsbefehle der IDF würden rund 100.000 Palästinenser betreffen, wobei sich zahlreiche weitere Menschen aus anderen Stadtteilen einer Flucht anschließen könnten. Es gebe für die Menschen nur begrenzte Orte, an denen sie innerhalb des Gazastreifens fliehen könnten. Zudem gebe es keine wirksame Möglichkeit, sie ausreichend mit Hilfsgütern zu versorgen oder sicherzustellen, dass sie Zugang zu Unterkünften und sanitären Einrichtungen hätten.[101] Am 8. Mai bestätigte die US-Regierung, dass sie erstmals seit dem 7. Oktober 2023 eine für Israel bestimmte Waffenlieferung blockiert habe. Aufgrund von Bedenken über einen Einsatz im dicht mit Zivilisten bevölkerten Rafah werde eine Lieferung von 3.500 Fliegerbomben von 500 und 2000 Pfund zurückgehalten. Auch werde eine Lieferung von JDAM-Kits (Nachrüstsätze für ungelenkte Bomben) vorläufig gestoppt.[102] Am 9. Mai verkündete US-Präsident Joe Biden, dass seine Regierung Israel weder unterstützen noch mit Angriffswaffen ausstatten werde, wenn es eine Offensive gegen die Hamas in besiedelten Teilen von Rafah starte.[103] Am 22. Mai bezeichnete der nationale US-Sicherheitsberater Jake Sullivan im Zuge einer Pressekonferenz die bisherige Operation der israelischen Streitkräfte als „zielgerichtet“ sowie „begrenzt“ und betonte, dass es sich nicht um größere Militäreinsätze im Zentrum dicht besiedelter Stadtgebiete handle. Die USA würden die Offensive genau verfolgen und weiterhin Informationen von Israel erhalten.[104] Auch am 28. Mai teilte Matthew Miller mit, dass die Biden-Regierung zutiefst betrübt über den Angriff der israelischen Streitkräfte vom 26. Mai in Rafah sei und Israel die Pflicht habe, alles Mögliche zu tun, um bei seinen Operationen den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten. Jedoch hätten die israelischen Operationen in Rafah noch nicht das Ausmaß überschritten, das die USA als Großoffensive definieren würden.[105]

Naher Osten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilten Israels Übernahme des Grenzübergangs Rafah auf das Schärfste[106], während Katar die internationale Gemeinschaft aufforderte, einen Völkermord in Rafah zu verhindern.[107] Der ägyptische Außenminister Samih Schukri dementierte hingegen inoffizielle Stimmen aus Kairo, dass der Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten gefährdet sei.[108] Jedoch teilte Ägypten mit, die laufende Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof zu unterstützen, in der Israel des Völkermords in Gaza beschuldigt wird. Auch weigere sich das Land, Hilfslieferungen über Rafah nach Gaza zu koordinieren, solange sich israelische Streitkräfte am Grenzübergang Rafah befinden.[109] Am 16. Mai verkündete die VAE-Tageszeitung The National, dass Ägypten ein Gremium aus internationalen Rechtsexperten gebildet habe, welches mögliche diplomatische Schritte gegen Israel erwäge.[110] Ein israelischer Vorschlag, Israel und Ägypten sollten sich bei der Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah abstimmen und seinen künftigen Betrieb regeln, wurde von Ägypten abgelehnt. Das Land bestehe darauf, dass der Übergang nur von den palästinensischen Behörden verwaltet werden dürfe.[111] Am 24. Mai 2024 vereinbarten der ägyptische Präsident Abd al-Fattah as-Sisi und der US-Präsident Joe Biden, vorübergehend humanitäre Hilfe und Treibstoff, welche sich auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah angesammelt hatte, über den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom an die Vereinten Nationen in Gaza umzuleiten, bis rechtliche Mechanismen vorhanden seien, um den Grenzübergang Rafah von palästinensischer Seite aus wieder zu öffnen.[112] Ägypten weigerte sich weiterhin, den Grenzübergang nach Rafah wieder zu öffnen, solange die israelischen Truppen nicht von der palästinensischen Seite abgezogen sind.[113]

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte am 27. Mai, sein Land werde alles Mögliche tun, um den „barbarischen“ israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu für den tödlichen Luftangriff in Rafah vom 26. Mai zur Rechenschaft zu ziehen.[114]

Andere Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Afrikanische Union warf Israel vor, mit seinem Luftangriff vom 26. Mai weiterhin ungestraft gegen das Völkerrecht zu verstoßen und ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs zu missachten.[115]

Besondere Vorfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Mai teilte der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq mit, dass am 13. Mai ein israelischer Panzer ein deutlich gekennzeichnetes UN-Fahrzeug in Rafah angegriffen und dabei einen 46-jährigen UN-Sicherheitsbeamten aus Indien getötet habe. Laut Haq handelte es sich um den ersten internationalen Mitarbeiter der Vereinten Nationen, der im aktuellen Gaza-Krieg getötet wurde. Zudem sei bei dem Vorfall auch eine jordanische UN-Mitarbeiterin verletzt worden. Diese sei inzwischen von einem jordanischen Militärflugzeug zur weiteren Behandlung nach Amman ausgeflogen worden. Die IDF verkündeten nach einer ersten Untersuchung, dass sich das UN-Fahrzeug in einer aktiven Kampfzone befunden habe und dass das Militär nicht über die Route des Fahrzeugs informiert gewesen sei.[116] Noch am 14. Mai hatten die IDF Drohnenaufnahmen veröffentlicht, welche palästinensische Bewaffnete in einem UNRWA-Logistikzentrum in Rafah und in der Nähe von Fahrzeugen der Vereinten Nationen zeigen sollen. Vertreter des COGAT hätten daraufhin die Vereinten Nationen aufgefordert, die Angelegenheit dringend zu untersuchen. Israel hat der UNRWA zuvor vorgeworfen, der Hamas die Nutzung ihrer Einrichtungen in Gaza für Terrorzwecke zu ermöglichen. Außerdem seien Beweise dafür vorgelegt worden, dass mehrere Mitarbeiter der Behörde Mitglieder von Terrorgruppen sind und an dem Anschlag vom 7. Oktober beteiligt waren.[117]

Am 27. Mai kam es in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu einem Schusswechsel zwischen israelischen Streitkräften und Mitgliedern des palästinensischen Widerstands, der zu Schüssen in mehrere Richtungen geführt habe. Dabei wurden auch zwei ägyptische Grenzsoldaten getötet. Weder Ägypten noch Israel veröffentlichten nähere Details zu dem Vorfall.[118][119][120][121]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The First Hours of the Israel-Hamas War: What Actually Happened? In: Haaretz. (haaretz.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  2. "A communications blackout in Gaza is slowing aid as officials press for hostage deal". Abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  3. Omar Abdel-Baqui and Carrie Keller-Lynn: Israeli Military Says It Is Close to Controlling Gaza’s North. In: WSJ. (wsj.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  4. Israeli Army Will Learn Lessons From Deadly Khan Yunis Incident, IDF Chief Says. In: Haaretz. (haaretz.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  5. Victoria Kim, Hiba Yazbek: Israel Orders Evacuation of Packed Gaza Area With 2 Major Hospitals. In: The New York Times. 24. Januar 2024, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  6. ActionAid: Conditions in Rafah at breaking point, with over one million displaced people. In: wafa agency. (englisch).
  7. An Israeli airstrike kills 19 members of the same family in a southern Gaza refugee camp. 8. Oktober 2023, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  8. Dozens killed in Israeli air strikes on Rafah ahead of ground assault. 10. Februar 2024, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  9. Why Israel’s push to control Gaza’s southern border could endanger peace with Egypt. 26. Januar 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  10. Israel ramps up strikes on Rafah as US warns major offensive would be ‘disaster’. 8. Februar 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  11. Egypt deploys 40 tanks to beef up border with Gaza as Rafah offensive looms. 11. Februar 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  12. Israel announces rescue of two hostages from Hamas captivity in Gaza. In: timesofisrael.com. 12. Februar 2024, abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  13. IDF deploying two reserve brigades to Gaza as Israel girds for Rafah offensive. 24. April 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  14. Blinken: Israel’s flexibility on hostage deal speaks louder than its Rafah rhetoric. 2. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  15. National security adviser: Rafah op a sure thing, Sinwar ‘living on borrowed time’. 4. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  16. ‘Nobody needs to tell me what to do’: PM pushes back on far-right pressure over Rafah. 5. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  17. Several wounded in Hamas rocket barrage on south; at least 10 rockets fired from Rafah area. 5. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  18. 4 soldiers killed, 10 hurt inside Israel by Hamas rocket attack from Rafah. 5. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  19. IDF calls on Palestinians to evacuate eastern Rafah neighborhoods ahead of planned offensive. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  20. Israel's military calls on Palestinian civilians to evacuate parts of Rafah. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  21. IDF using flyers, text messages and phone calls to instruct Gazans on evacuation of Rafah neighborhoods. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  22. IDF asks Gazans to evacuate eastern Rafah ahead of offensive. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  23. Netanyahu: Hamas offer aimed at ‘sabotaging’ Rafah op, is ‘very far’ from Israeli demands. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  24. Gallant: Rafah op will continue until Hamas rooted out or hostage deal reached. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  25. Gantz: Israel still open to hostage deal, won’t allow political considerations to interfere. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  26. IDF says it carried out strikes on more than 50 terror sites in Rafah area. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  27. IDF: Tank force in control of Gazan side of Rafah crossing on Egypt border, key road also held. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  28. White House: Israel told US that Rafah operation is limited; gaps with Hamas bridgeable. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  29. Report: Rafah op focused on transferring control of crossing from Hamas to private US firm. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  30. TV report highlights key areas where Hamas proposal differs from Israeli-backed offer. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  31. IDF says around 30 gunmen killed in ongoing Rafah operation so far. 8. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  32. UNRWA: 80,000 have fled Rafah since Israel stepped up operations there. 9. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  33. IDF says some 50 gunmen killed by troops in eastern Rafah; 150,000 civilians evacuated. 9. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  34. Report: IDF tanks advance on main road dividing eastern, western sides of Rafah. 10. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  35. US: IDF op in Rafah over last day doesn’t amount to major offensive we’ve warned against. 10. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  36. IDF calls on Gazans to evacuate additional Rafah neighborhoods as it presses operation. 11. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  37. IDF: Around 300,000 Gazans have left Rafah to ‘humanitarian zone’. 11. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  38. 360,000 flee Rafah, Gazan authorities claim health system ‘hours’ from collapse. 13. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  39. Israeli tanks advance further into eastern Rafah. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  40. Israeli tanks push into built-up areas in eastern Rafah, residents say. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  41. UNRWA says more than 450,000 Gazans have left Rafah in recent days. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  42. FM Katz: The key to preventing a humanitarian crisis in Gaza now in Egypt’s hands. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  43. Soldier killed in Gaza fighting, marking IDF’s first Rafah fatality. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  44. Defense Ministry contractor succumbs to wounds sustained in southern Gaza mortar attack. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  45. Netanyahu: Discussions about postwar Gaza meaningless until Hamas is defeated. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  46. IDF sends additional brigade to Gaza’s Rafah, as Israel prepares to expand offensive. 16. Mai 2024, abgerufen am 16. Mai 2024 (englisch).
  47. Gallant says more troops will be sent to Rafah: ‘This operation will intensify’. 16. Mai 2024, abgerufen am 16. Mai 2024 (englisch).
  48. IDF kills top Islamic Jihad commander in Rafah amid wave of Gaza airstrikes, battles. 18. Mai 2024, abgerufen am 18. Mai 2024 (englisch).
  49. IDF: Tank forces demolish 100 Hamas terror sites, finds 10 tunnel shafts in Rafah. 18. Mai 2024, abgerufen am 18. Mai 2024 (englisch).
  50. IDF says 2 soldiers killed, 4 seriously wounded during fighting in southern Gaza. 19. Mai 2024, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  51. UN says 800,000 Gazans have evacuated from Rafah. 19. Mai 2024, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  52. IDF estimates 950,000 have evacuated Rafah, Hamas still capable of firing rockets at central Israel. 20. Mai 2024, abgerufen am 20. Mai 2024 (englisch).
  53. UN says its halted all food distribution in Rafah after running out of supplies. 21. Mai 2024, abgerufen am 21. Mai 2024 (englisch).
  54. IDF deploys fifth brigade to Rafah, as it expands operations in southern Gaza city. 22. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
  55. IDF: Primed rocket launchers found on Philadelphi Corridor between Gaza and Egypt. 22. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
  56. Rocket barrage fired at central Israel for 1st time in 4 months; Hamas claims responsibility. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  57. Rocket barrage apparently fired from Rafah area toward central Israel. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  58. IDF says 8 rockets crossed border into Israel, several intercepted. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  59. Home in Herzliya damaged in rocket barrage fired from Rafah. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  60. Gantz: Rocket barrage from Rafah proves need for Israel’s military operation there. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  61. Gallant: Israel working to return hostages via both military action and negotiations. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  62. IDF says it targeted Hamas as Palestinians claim 35 dead in strike on Gaza’s Rafah. 27. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024 (englisch).
  63. Israel’s top military prosecutor says ‘very grave’ Rafah incident under investigation. 27. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024 (englisch).
  64. IDF says it did not expect Rafah strike to harm civilians, took steps to avoid hitting them. 27. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024 (englisch).
  65. Netanyahu: Claims I am blocking hostage deal are lies; Rafah strike was ‘tragic mishap’. 27. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024 (englisch).
  66. IDF deploys additional brigade to Rafah as troops find tunnels, weapons, terror operatives in southern Gaza. 28. Mai 2024, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  67. IDF says it used small munitions in Rafah strike, believes ammo sparked secondary explosion. 28. Mai 2024, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  68. Reports: Israel’s Rafah strike used US bombs designed to reduce civilian casualties. 29. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  69. UN says more than 1 million people have fled Rafah in recent weeks. 28. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  70. 3 soldiers killed yesterday in booby-trapped building in Gaza’s Rafah. 29. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  71. Hanegbi: War won’t end this year; Israel holds 75% of buffer zone along Gaza-Egypt border. 29. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  72. IDF says it has established ‘operational control’ over key Philadelphi Corridor on Gaza-Egypt border. 29. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  73. For the first time, IDF says it’s conducting ‘precise’ operation in central Rafah. 31. Mai 2024, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  74. IDF releases footage of Gaza-Egypt border tunnels Hamas was using to smuggle weapons. 31. Mai 2024, abgerufen am 31. Mai 2024 (englisch).
  75. Hamas official: No deal if Rafah op continues; crossing to stay ‘purely Egyptian-Palestinian’. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  76. Hamas denies receiving new proposal from mediators, repeats demand for permanent ceasefire. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  77. UNRWA says it won’t heed Israel’s call to evacuate parts of Rafah ahead of planned offensive. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  78. Israel’s Rafah evacuation order ‘inhumane,’ UN rights chief says. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  79. Prospect of ground invasion in Rafah ‘intolerable,’ UN chief warns. 7. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  80. UNICEF warns 600,000 children face ‘catastrophe’ in Rafah. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  81. Diplomats say UN Security Council to hold emergency meeting after deadly Rafah strike. 28. Mai 2024, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  82. Algeria to present UN Security Council resolution ‘to stop the killing in Rafah’. 29. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  83. ICJ begins hearings on South Africa petition urging court to halt IDF’s Rafah op. 16. Mai 2024, abgerufen am 16. Mai 2024 (englisch).
  84. Israel tells ICJ: IDF has not launched widescale operation in Rafah over concern about civilians. 17. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024 (englisch).
  85. Beginning rebuttal, Israel calls South Africa’s genocide case ‘totally divorced’ from facts. 17. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024 (englisch).
  86. Wrapping up defense, Israel lays out details of its efforts to provide aid to Gaza. 17. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024 (englisch).
  87. After ICJ hearing, Israel says ‘no force’ will stop its self-defense against Hamas. 17. Mai 2024, abgerufen am 17. Mai 2024 (englisch).
  88. APPLICATION OF THE CONVENTION ON THE PREVENTION AND PUNISHMENT OF THE CRIME OF GENOCIDE IN THE GAZA STRIP. INTERNATIONAL COURT OF JUSTICE, 24. Mai 2024, S. 15, abgerufen am 27. Mai 2024 (englisch): „(..) immediately halt its military offensive, and any other action in the Rafah Governorate, which may inflict on the Palestinian group in Gaza conditions of life that could bring about its physical destruction in whole or in part; (..)“
  89. International Court of Justice orders Israel to halt Rafah offensive. 24. Mai 2024, abgerufen am 24. Mai 2024 (englisch).
  90. IGH fordert sofortigen Stopp von Rafah-Offensive. In: tagesschau.de. 24. Mai 2024, abgerufen am 25. Mai 2024.
  91. Israeli officials interpret ICJ ruling on Rafah as allowing some military action in city. 25. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024.
  92. deutschlandfunk.de: Trotz IGH-Entscheidung - Israel setzt Militäreinsatz in Rafah offenbar fort. Abgerufen am 26. Mai 2024.
  93. Offensive in Rafah: Staaten fordern von Israel IGH-Urteil zu befolgen. In: tagesschau.de. 25. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024.
  94. Statement of ICC Prosecutor Karim A.A. Khan KC: Applications for arrest warrants in the situation in the State of Palestine. Erklärung des Chefanklägers. 20. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  95. ICC prosecutor calls for arrest warrants for Netanyahu, Gallant and 3 Hamas leaders. 20. Mai 2024, abgerufen am 20. Mai 2024 (englisch).
  96. ‘Unacceptable’: EU’s Borrell condemns Israel’s call for civilians to evacuate from Rafah. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  97. European Council president decries ‘unacceptable’ evacuation orders for parts of Rafah. 11. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  98. France opposes Rafah offensive: ‘Forced displacement of civilian population constitutes war crime’. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  99. Dozens of European lawmakers urge EU to sanction Israel for attack on Rafah. 8. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  100. EU urges Israel to end Rafah op ‘immediately,’ warns ties will be harmed if not. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  101. US will not support Rafah offensive ‘currently envisioned by Israel’. 6. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  102. S confirms it’s holding up transfer of bombs, fearing Israel will use them in Rafah. 8. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  103. Biden threatens to halt transfer of offensive weapons to Israel if IDF enters Rafah. 8. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  104. Sullivan maintains that IDF operations in Rafah have not crossed level Biden warned about. 22. Mai 2024, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  105. US State Dept on Rafah: Israel must minimize civilian harm and Hamas must not hide behind citizens. 28. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  106. UAE ‘strongly condemns’ Israel’s takeover of Rafah Crossing. 8. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  107. Qatar calls for ‘urgent international action’ to prevent Rafah ‘genocide’. 8. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  108. Egyptian FM says peace treaty with Israel is a ‘strategic choice’ — report. 12. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  109. WSJ: Egypt weighing downgrading diplomatic ties with Israel. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  110. Egypt said to form panel to mull moves against Israel amid anger over Rafah op. 16. Mai 2024, abgerufen am 16. Mai 2024 (englisch).
  111. Egypt has rejected Israeli plans for the 2 countries to run Rafah crossing — sources. 16. Mai 2024, abgerufen am 16. Mai 2024 (englisch).
  112. In Biden call, Egypt’s Sissi agrees to release Gaza aid via Israel amid Rafah closure. 24. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  113. Egyptian Red Crescent says aid trucks starting to enter Gaza via Kerem Shalom. 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
  114. Erdogan vows to hold ‘barbaric’ Netanyahu accountable over deadly Rafah strikes. 27. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024 (englisch).
  115. UN calls on Israel to probe Rafah strike as criticism builds. 27. Mai 2024, abgerufen am 27. Mai 2024.
  116. UN blames Israeli tank for deadly strike on ‘clearly marked’ vehicle. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  117. IDF drone footage shows Palestinian gunmen inside UNRWA logistics center in Rafah. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024 (englisch).
  118. Egyptian soldier killed in clash with Israeli troops at Rafah Crossing. 27. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  119. Conflicting reports on death of 2nd Egyptian soldier in cross-border shooting with Israeli troops. 28. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  120. Egyptians mourn soldier killed by Israelis at Rafah border amid official silence. 28. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  121. Second Egyptian soldier dies after Rafah border shootout with Israeli forces. 28. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).