Schrödinger (Mondkrater)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schrödinger
Schrödinger (Mond Südpolregion)
Schrödinger (Mond Südpolregion)
Position 74,53° S, 133,45° OKoordinaten: 74° 31′ 48″ S, 133° 27′ 0″ O
Durchmesser 316 km
Tiefe  m
Kartenblatt 140 (PDF)
Benannt nach Erwin Schrödinger (1887–1961)
Benannt seit 1970
Sofern nicht anders angegeben, stammen die Angaben aus dem Eintrag in der IAU/USGS-Datenbank

316.39

Schrödinger ist ein Mondkrater auf der Mondrückseite in der Nähe des Südpols.

Schrödinger ist ein riesiger Einschlagkrater im Süden der erdabgewandten Seite des Mondes. Er liegt in der Mitte zwischen dem Südpol und dem ebenfalls sehr großen Krater Planck. Der Südrand hat einen Winkelabstand von 10,05° zum Südpol, das entspricht einer Strecke von knapp 320 km. Im Südwesten grenzt der Krater Ganswindt direkt an Schrödinger.

Die Entstehungszeit des Kraters fällt in die früh-imbrische Periode.[1] Das auffälligste Merkmal ist der innere Gebirgsring, der der besterhaltene dieser Art und Größe auf dem Mond ist. Der Ring, der im Süden unterbrochen ist, hat einen Durchmesser von 150 km und erreicht Höhen von bis zu 2,5 km. Die Kaguya, Chandrayaan-1 und Lunar Reconnaissance Orbiter Missionen haben Vorkommen von anorthitischen, noritischen und troktolithischen Gesteinen entdeckt, dies sind die dominanten Gesteinstypen des Rings. Es wird vermutet, dass das Material aus Tiefen von 30 km angehoben wurde.[2]

Schrödinger und seine Nebenkrater

Schrödinger hat vier Nebenkrater:[3]

Liste der Nebenkrater von Schrödinger
Buchstabe Position Durchmesser Link
B 68,12° S, 141,33° O 25 km [1]
G 75,3° S, 139,26° O 5 km [2]
J 78,31° S, 155,46° O 16 km [3]
W 68,19° S, 115,97° O 12 km [4]

Der Krater wurde 1970 von der IAU offiziell nach dem österreichischen Physiker Erwin Schrödinger benannt.[4]

Schrödinger G, LRO-Aufnahme

Der Nebenkrater Schrödinger G liegt innerhalb des Kraters. Es handelt sich um eine vulkanische Struktur, die sich 415 m über den Kraterboden erhebt. Die tiefer liegenden Bereiche von Schrödinger G ist permanent beschattet und könnte gefrorene, flüchtige Stoffe, möglicherweise Wasser, beherbergen.[5]

Commons: Schrödinger (Mondkrater) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. A. Losiak, T. Kohout, K. O’Sulllivan, K. Thaisen, S. Weider,: Lunar Impact Crater Database. Lunar and Planetary Institute, Mai 2011, abgerufen am 21. März 2024 (englisch).
  2. David A. Kring, Georgiana Y. Kramer, Gareth S. Collins, Ross W. K. Potter & Mitali Chandnani: Peak-ring structure and kinematics from a multi-disciplinary study of the Schrödinger impact basin. In: Nature Communications. Band 7, Nr. 13161, 2016, doi:10.1038/ncomms13161 (englisch).
  3. Schrödinger im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  4. Elijah E. Cocks, Josiah C. Cocks: Who's Who on the Moon: A Biographical Dictionary of Lunar Nomenclature. Hrsg.: Tudor Publishers. 1995, ISBN 978-0-936389-27-1, S. 360–361 (englisch, archive.org – Kurzbiografie).
  5. Thomas Tyburczy: Schrödinger Vent - A Region Rich with Lunar Treats. Lunar Reconnaissance Orbiter Camera, 4. März 2022, abgerufen am 29. April 2024 (englisch).