Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13

Aktiv 1817 bis 1918
Staat Königreich Württemberg Königreich Württemberg
Streitkräfte Deutsches Heer /
Württembergische Armee
Truppengattung Pioniere
Gliederung Siehe Gliederung
Unterstellung XIII. Armee-Korps
Standort zuletzt Ulm
Marsch Parademarsch: Defiliermarsch von Carl Faust (AM II, 168)
Leitung
Kommandeure Siehe Liste der Kommandeure
Württembergische Pioniere um 1835
(Leutnant und Gemeiner)

Das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13 war ein Pionier-Bataillon der Württembergischen Armee bzw. des Deutschen Heeres. Es wurde im Zuge eines neuen Militäretats als Sappeur-Kompanie zum 1. Mai 1817 errichtet. Als Garnison wurde zunächst Ludwigsburg bestimmt. Schon 1817 wurde ein Kommando nach Ulm geschickt, um sich an der Landaufnahme für die noch zu bauende Bundesfestung zu beteiligen. Das Bataillon wurde am Ende des Ersten Weltkrieges 1918 aufgelöst. Während der Zeit des Deutschen Reiches war es eines von insgesamt 35 Pionierbataillonen.

Reduit der Unteren Donaubastion

Am 8. August 1857 wurde eine Festungs-Pionier-Kompanie aufgestellt. Im September 1857 wurde das Pionierkorps in die Garnison Ulm verlegt, hier wurde es in der Unteren Donaubastion untergebracht. Am 18. Dezember 1872 wurde im Zuge der Neuorganisation des deutschen Heeres die Bezeichnung „Württembergisches Pionier-Bataillon“ eingeführt und beim Bataillon eine 4. Kompanie aufgestellt. Ab 1888 erhielt das Bataillon die Bezeichnung „Königlich Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 13“, in der Unteren Donaubastion (Pionier-Kaserne) lagen Stab, 1. und 3. Kompanie und in der Unteren Gaisenbergbastion (Gaisenberg-Kaserne) die 2. und 4. Kompanie. Das Bataillon unterstand dem XIII. (Königlich Württembergischen) Armee-Korps. Ulm blieb bis zur Auflösung Standort der württembergischen Pioniere.

In den Feldzügen 1848 gegen Dänemark nahm ein Detachement des Pionier-Korps und 1866 gegen Preußen das ganze Pionier-Korps im Verband der württembergischen Truppen teil. Unter seinem Kommandanten Major Löffler zog das Ulmer Feld-Pionier-Korps mit Stab, Pontonier-Kompanie, Schanzkolonne und Telegraphenabteilung in den Krieg 1870–1871 gegen Frankreich. Die Festungstruppe blieb zunächst als Genie-Kompanie in Ulm und wurde im Verlauf des Feldzuges zur Belagerung von Belfort und zur Erstürmung von Perouse eingesetzt. Das Feld-Pionier-Korps nahm – außer den Pioniereinsätzen beim Vormarsch – an den Schlachten bei Wörth und Sedan sowie an der Belagerung von Paris teil. Nach dem Waffenstillstand richtete das Pionier-Korps das Paradefeld bei Villiers für die württembergischen, bayerischen und sächsischen Truppen her, welche nicht am Einzug in Paris beteiligt waren. Kaiser Wilhelm I. dankte der Truppe für ihre Leistungen.

Sonstige Einsätze

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Einsatz beim Hochwasser an der Iller, 1910.[1]

Das Bataillon umfasste mit Friedensstand 1914:

  • Stab
  • 4 Kompanien
  • 1 Scheinwerferzug
  • Sanitäts- und Verwaltungspersonal (Sanitätsoffiziere und Zahlmeister)
Nr. Name Datum der Ernennung
1. von Arlt 1814
2. von Yelin 1815
3. von Berger 1817
4. Merz 1824
5. von Keinitz 1826
6. von Niethammer 1850
7. Oberstleutnant Emil von Loeffler 1869
8. Johann Otto von Gaertner 1874
9. Oberst Emil von Loeffler (erneut) 1875
10. Major/Oberstleutnant Friedrich von Ziegler 1877
11. von Balluseck 1883
12. Gaede 1888
13. Oberstleutnant Johann Heinrich Beurlin 1891
14. Haak 1894
15. Heiber 1898
16. Dinkelacker 1903
17. Kahns 1906
18. Major Hermann Klotz 1910
19. Major Langenstraß August 1914
20. Major Queisner
21. Major von Stockmayer Februar 1917
22. Hauptmann Deyhle Juni 1917

Die Fahnen des Bataillons wurden restauriert und befinden sich seit 1967 im Gardesaal des Ludwigsburger Schlosses.

Der Defiliermarsch von Carl Faust, komponiert 1855, war der Parademarsch des Bataillons. Er ist seit 1961 Bestandteil der Armeemarschsammlung (AM II, Nr. 126) der deutschen Bundeswehr.

Bekannte Bataillonsangehörige

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Bestand M 200, M 201, M 205, M 206, M 414, M 433/2, M 533
  • Kriegsministerium, Geheime Kriegskanzlei (Redaktion): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. [...] Nach dem Stande vom 6. Mai 1914. [...], Verlag E.S. Mittler, Berlin o. J.
  • Deyle und L. Knies: Württembergische Pioniere (Württembergs Heer im Weltkrieg, Heft 16a), Stuttgart 1932
  • Königliches Kriegsministerium (Hrsg.): Militär-Handbuch des Königreichs Württemberg, Große Ausgabe, nach dem Stande vom 6. Mai 1913, Stuttgart 1913
  • Ludwig Knies: Das württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918. Belser, Stuttgart 1927. (Band 41 der Reihe Die württembergischen Regimenter im Weltkrieg, digital verfügbar unter urn:nbn:de:bsz:24-digibib-bsz4080081138)
  • Günther Voigt: Pioniere. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 5. Biblio-Verlag, Osnabrück 1987, ISBN 3-7648-1496-9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Augsburger Allgemeine: Der Tag, als die Brücke brach vom 14. Juni 2006, abgerufen am 28. Oktober 2010