Giovanni Lavaggi

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Giovanni Lavaggi
Lavaggi im Lavaggi LS1 beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps 2009
Nation: Italien Italien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Deutschland 1995
Letzter Start: Großer Preis von Portugal 1996
Konstrukteure
1995 Pacific Grand Prix Ltd. 1996 Minardi Team
Statistik
WM-Bilanz: WM22. 1996
Starts Siege Poles SR
7
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Giovanni Gabriele Maria Lavaggi (* 18. Februar 1958 in Augusta, Sizilien) ist ein ehemaliger italienischer Automobilrennfahrer, Teameigner und Rennwagenkonstrukteur.

Anfänge und Formel 1

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Giovanni Lavaggi zeigte sich schon in jungen Jahren dem Sport eng verbunden. Früh schon fuhr er Rallyes, bestritt Skirennen und flog mit Hängegleitern. 1989 begann er mit dem professionellen Motorsport. Als Werksfahrer bei Kremer Racing stieg er mit einem Porsche 962 in den Sportwagensport ein. Über die Formel 3000 und die Champ Cars schaffte es der Sizilianer 1995 bis in die Formel 1. Lavaggi erkaufte sich ein Cockpit im Pacific-Formel-1-Team und bestritt für das unterfinanzierte Rennteam vier Weltmeisterschaftsläufe. 1996 wechselte er zu Minardi und wurde ab dem Großen Preis von Deutschland Teamkollege von Pedro Lamy. Nach weiteren drei Rennen ging die Formel-1-Karriere von Lavaggi ohne Weltmeisterschaftspunkt zu Ende.

Rückkehr zu Kremer

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Er kehrte zu den Sportwagen zurück, wo er 1995 erneut ein Cockpit bei Kremer Racing erhielt. Bereits beim 24-Stunden-Rennen von Daytona konnte er, zusammen mit Jürgen Lässig, Christophe Bouchut und Marco Werner den größten Erfolg seiner Karriere feiern. Nach seinem endgültigen Rückzug aus der Formel 1 bestritt er 1996 jeweils ein Rennen der deutschen und italienischen GT-Meisterschaft. Nachdem er sich 1997 nicht das 24-Stunden-Rennen von Le Mans qualifizieren konnte, fuhr er in diesem Jahr überhaupt kein Sportwagenrennen.

Teameigner von GLV Brums

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Das sollte sich in der zweiten Hälfte des Folgejahres ändern, Lavaggi pilotierte nun einen Ferrari F333 SP in den verbliebenen vier Rennen der FIA Sportscar Challenge für sein neugegründetes Rennteam GLV Brums, wobei er trotz wechselnder Fahrerpaarung, drei der vier Läufe unter den ersten Fünf beendete. 1999 fuhr Lavaggi weiterhin für sein eigenes Team, stellte sich mit Gastón Mazzacane nun einen festen Teamkollegen an seine Seite. Diese Konstanz sollte sich bezahlt machen, so dass das Fahrerduo das Rennen in Magny-Cours gewann und einen weiteren Meisterschaftslauf auf dem Podium beendeten. Da Mazzacane im Jahr 2000 einen Vertrag beim Formel-1-Team von Minardi erhielt, musste sich Lavaggi nach einem neuen Teamkollegen umsehen.

Letztlich entschied er sich für Nicolas Filiberti, mit dem er drei weitere Podiumsplatzierungen erreichte. Außerdem versuchte Lavaggi mit seinem Team eine Nennung beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu erhalten. Der Organisator ACO lehnte ab, jedoch erhielt Lavaggi eine Möglichkeit, das Rennen in einem Porsche 996 GT3 R in Angriff zu nehmen. Er, Jesús Diez de Villarroel und Tomás Saldaña, mit dem er bereits in den frühen 1990er-Jahren bei Kremer Rennen fuhr, fielen jedoch nach einem Unfall vorzeitig aus. Für die Saison 2001 holte sich Lavaggi einen weiteren Fahrer aus dem Umfeld von Kremer Racing an seine Seite. Christian Vann, der bereits mehrere Jahre diverse GT-Fahrzeuge pilotierte, hatte im letzten Jahr einige Einsätze in der FIA Sportscar Challenge für Kremer bestritten. Zusätzlich ließ Lavaggi seinen Ferrari F333 SP umrüsten, der zuvor eingesetzte Ferrari-Motor wurden durch ein Judd GV4 getauscht. Zunächst gewann das Fahrerduo das Rennen auf dem Autodromo Nazionale Monza, jedoch erwies sich das Fahrzeug in den verbleibenden Läufen als fehleranfällig und fiel mit Kupplungs-, Getriebe- und Elektronikproblemen aus. Im Folgejahr pausierten er und sein Team komplett und kehrten 2003 zur letzten Saison der Sportscar Challenge zurück. Das Team verpasste das erste Rennen der Serie und trat erst am Lausitzring mit von einem Judd-Motor angetriebenen Ferrari F333 SP an. Das Cockpit teilte sich Teameigner Lavaggi nun mit Xavier Pompidou, mit dem er das Rennen als Vorletzter auf dem sechsten Platz beendete. Als auch in Monza das Feld nur unwesentlich größer war, beendete Lavaggi sein Engagement in der Serie vorzeitig, verstärkte jedoch am Ende der Saison das britische Team Taurus Racing beim erneut belebten 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps. Er, Justin Keen und Larry Oberto verpassten das Podium nur knapp.

Nach dem Rückzug aus der FIA Sportscar Challenge musste sich Lavaggi neu orientieren und fuhr 2004 in der Le Mans Endurance Series einen Ferrari 360 Modena GT. Während er und Steeve Hiesse beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring den fünften Platz der GT-Klasse erreichte, fiel das Fahrerduo in den verbliebenen drei Läufen aus. 2005 pausierte Lavaggi erneut, um für die Saison 2006 seinen selbstentworfenen Lavaggi LS1 zu präsentieren. Dazu reaktivierte er sein Rennteam nun unter dem Namen Lavaggi Sport, konnte den Le-Mans-Prototyp jedoch entgegen seinen ursprünglichen Aussagen erst am Ende des Jahres in Jarama einsetzen[1]. An seiner Seite war erneut Xavier Pompidou gemeldet, jedoch verpasste das Team das komplette Training, da der von der Firma PME getunte Ford-Motor getauscht werden musste[2]. Das Rennen verlief kaum besser, nach 27 Runden musste Lavaggi sein Fahrzeug mit einem Motorschaden abstellen. Die Saison 2007 war ebenfalls von Problemen mit dem Motor gekennzeichnet, in den drei Rennen, die Lavaggi an der Seite von wechselnden Fahrern bestritt, fiel der Wagen mit Motorschaden aus. Daher wechselte das Team für das folgende Jahr zu einem turbogeladenen Aggregat von AER. Damit besserte sich die Situation, jedoch fehlte es dem Wagen weiterhin an Zuverlässigkeit, Defekte am Anlasser und Probleme mit dem Benzindruck verhinderten eine Ankunft von Lavaggi und Wolfgang Kaufmann in Monza und Spa-Francorchamps. Am Nürburgring hatte der LS1, trotz diverser Probleme mit der Kühlung seine erste Zielankunft, fiel jedoch aufgrund seines großen Rückstandes aus der Wertung. Lavaggi verzichtete nun auf einen Renneinsatz auf dem Silverstone Circuit zugunsten des nicht zur Meisterschaft zählenden 6-Stunden-Rennen von Vallelunga. Dort qualifizierte Kaufmann den LMP1-Wagen auf der Pole-Position, gegen leistungsschwächere Fahrzeuge der LMP2, Gruppe CN und GT-Klassen. Erneute technische Probleme warfen Kaufmann und Lavaggi zurück, am Ende konnten sie jedoch das Rennen auf dem zehnten Gesamtrang beenden. Im Jahr 2009 nahm Lavaggi nur noch an zwei Rennen der Le Mans Series teil, jedoch musste seine Eigenkonstruktion an die überarbeiteten Le-Mans-Prototypen-Regelung angepasst werden. Beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps starteten er und Wolfgang Kaufmann nach technischen Problemen am gesamten Wochenende mit Verspätung aus der Box. Obwohl das Team den Meisterschaftslauf beendete, fiel es aufgrund des großen Rückstands zum Führenden aus der Wertung. Beim 1000-km-Rennen am Nürburgring brachte Lavaggi der Wagen mit Kupplungsproblemen nach 21 Runden in die Box. Nach Untersuchung des Schadens wurde das Rennen aufgegeben. Die verbliebenen Meisterschaftsläufe in Spanien, Portugal und England bestritt das Team nicht, allerdings war Lavaggi zusammen mit Wolfgang Kaufmann erneut beim 6-Stunden-Rennen von Vallelunga gemeldet. Nachdem der Veranstalter Gruppo Peroni den in den Vorjahren als separates Rennen ausgetragenen Silber-Cup mit Tourenwagen zusammen mit den leistungsstärkeren Prototypen und Sportwagen starten ließ, zog Lavaggi die Nennung zurück. Wolfgang Kaufmann über die Situation:

„Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem LMP1-Fahrzeug und den deutlich langsameren Tourenwagen stellt schon ein enormes Sicherheitsrisiko dar. Daher haben wir die Nennung der Scuderia Lavaggi zurückgezogen. Vallelunga ist eine sehr schnelle Rennstrecke mit teilweise nicht einzusehenden Passagen. Ich hatte mich wirklich gefreut, in Vallelunga und mit Giovanni zusammen das Rennen zu bestreiten, immerhin haben wir hier 2008 auf Pole-Position gestanden und die Klasse gewonnen. Dieses Jahr wollten wir den Gesamtsieg, darauf hatte das Team Scuderia Lavaggi extrem hart hingearbeitet.“[3]

Statistik in der Formel 1

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Gesamtübersicht

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Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Runden
Punkte WM-Pos.
1995 Pacific Grand Prix Ltd. Pacific PR02 Ford ED 3.0 V8 4
1996 Minardi Team Minardi M195B Ford EDM2/EDM3 3.0 V8 3 22.

Einzelergebnisse

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Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1995
DNF DNF DNF DNF
1996
DNQ 10* DNQ DNF 15 DNQ
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1989 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 962 CK6 Japan Kunimitsu Takahashi Italien Bruno Giacomelli Ausfall Feuer
1990 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Davey Porsche 962C Vereinigtes Konigreich Tim Lee-Davey Marokko Max Cohen-Olivar Rang 19
1992 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 962 CK6 Deutschland Manuel Reuter Danemark John Nielsen Rang 7
1993 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 962 CK6 Deutschland Jürgen Lässig Sudafrika Wayne Taylor Rang 12
2000 SpanienSpanien Repsol Racing Engineering Porsche 996 GT3 R Spanien Tomás Saldaña Spanien Jesús Diez de Villarroel Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1995 Deutschland Kremer Racing Kremer K8 Spyder FrankreichFrankreich Christophe Bouchut Deutschland Jürgen Lässig Rang 30

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1987 Techno Racing
Bartlett Racing
Alba AR3
Bardon DB2
Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF DNF
1988 Team Salamin Porsche 962 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
7 9 7 DNF
1989 Kremer Racing
Team Salamin
Porsche 962 Japan SUZ Frankreich DIJ Spanien JAR Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Belgien SPA Mexiko MEX
DNF 7 DNF 3 12 10
1990 Team Davey Porsche 962 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich DIJ Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Kanada MOT Mexiko MEX
13 DNF 17
1992 Kremer Racing Porsche 962 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich DON Japan SUZ Frankreich MAG
7
  • Steve Small: Grand Prix Who's who. 3rd Edition. Travel Publishing, Reading 2000, ISBN 1-902007-46-8.
Commons: Giovanni Lavaggi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wouter Melissen: http://www.ultimatecarpage.com/car/2845/Lavaggi-LS1-Ford.html Stand: 9. Oktober 2006
  2. Le Mans Series. Yearbook. 2006, ISSN 1954-1546, S. 182.
  3. Harald Gallinnis: http://www.gt-eins.at/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4556&Itemid=2 Stand: 20. November 2009